Nordrhein-Westfalen

Aachen-Düren

Die Woche der Mobilität geht zu Ende...

Müde, erschöpft, aber glücklich: Die Menschen, die eine Woche lang am Theaterplatz gezeigt haben, wie eine andere und bürgerfreundlichere Stadt aussehen kann, räumen am Sonntag die Tische und Liegestühle weg.

Der Theaterplatz ganz anders. Von Montag bis Sonntag war die Durchfahrt auf der dem Elisenbrunnen zugewandten Seite fast gesperrt, nur der Linienverkehr war weiter zugelassen. Autos mussten das Theater auf der südlichen Seite passieren.

Viele Aktive von ADFC, VCD, dem Gartenprojekt Hirschgrün und anderen Initiativen hatten zusammen mit der Stadt Aachen diese Woche organisiert und tatkräftig mitgeholfen, dass ein Stück urbanes Leben auf den drei bisher den Autos vorbehaltenen Fahr- und Parkspuren stattfinden konnte. Kaffee und Kuchen, Badminton und Doppelkopf dort, wo sonst Autos fahren und stehen. Ein Höhepunkt war die täglich von jungen Schauspielerinnen und Schauspielern angebotene “Kultur um fünf”, ein weiterer das spontane Konzert der Kultband Lagerfeuer am Freitag.

Heute, am letzten Tag der Europäischen Woche der Mobillität, verlagert sich der Schwerpunkt des Geschehens in den Elisengarten, wo die STAWAG den Tag der Mobilität organisiert.

Eindrücke und Ergebnisse

Was bleibt von der Woche? Wahrscheinlich wird es einige Zeit dauern, um alles aufzuarbeiten. Ein paar Erkenntnisse jedoch schon mal:

  • Die Gestaltung des Theaterplatz ohne Verkehr ist allgemein auf sehr positives Echo gestoßen. Dutzende von Besuchern haben eine spontane Unterschriftenliste “Der Theaterplatz soll so bleiben!” unterschrieben.
  • Das Verkehrschaos ist ausgeblieben. Obwohl gegen Ende der Woche sogar wegen des September-Specials viele Leute in der Stadt waren, gab es keinen Rückstau auf dem Grabenring oder in der Theaterstraße.
  • Es gibt viel weniger “Laufkundschaft” als erwartet. Obwohl wenige Meter entfernt am Elisenbrunnen unablässig viele Menschen unterwegs sind, versiegt der Fußgängerstrom bis zum Theater. Es ist nicht ganz klar, warum das so ist, aber eine Erklärung ist sicher, dass es bisher wenig attraktive Ziele in der unteren Theaterstraße gibt und auch der Straßenraum nicht einladend ist. In einer Woche ändern sich Gewohnheiten nicht, aber mittelfristig ließe sich dies durch eine Umgestaltung ändern.
  • Am überraschendsten war die Erfahrung eines Gastwirts am Theaterplatz. Normalerweise, so sagt er, muss er die Tische draußen zweimal am Tag abwischen, weil sich sonst ein schwarzer schmieriger Film darauf bildet. Sogar innerhalb des Lokals macht sich das auf den Flächen in der Nähe des Eingangs bemerkbar. Aber in dieser Woche konnte er darauf verzichten – ohne Verkehr bleiben die Tische sauber!

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