Kann man beim Deutschlandticket eine Pause einlegen, wenn man das Abo eine Zeit lang nicht braucht? Ja, das ist möglich. Dazu muss man sein Abo kündigen und wiederbestellen. Darauf weist der Verkehrsclub VCD hin.
Für die Kündigung hat man bis zum 10. des Vormonats Zeit. Wer also z.B. wegen der Preisanhebung mit dem Deutschlandticket im Januar pausieren will, schickt die Kündigung bis zum 10. Dezember ab. Das spart 58€ (also die Hälfte der Preisanhebung von 9 € monatlich und 108 € im Jahr).
Wer das Deutschlandticket auf dem Smartphone hat, kann durch einen Klick in der App kündigen und neu bestellen. Wer dagegen das Ticket als Chipkarte hat, schickt eine Mail an den Verkehrsbetrieb oder nutzt das Formular auf der Internetseite.
Bei moBiel ist es etwas umständlich: Die Chipkarte wird dauerhaft ungültig. Nach der Abopause wird eine neue Karte ausgegeben. Als Grund gibt moBiel an, dass das jetzige Programm eine spätere Weiternutzung der Karte nicht zulasse. In den Nachbarkreisen z.B. Minden oder Detmold wird die Karte nach der Pause dagegen einfach reaktiviert.
Einige Anbieter (mopla.solutions ; ticket-plus-app) sind in diesem Punkt kundenfreundlicher: Dort kann man sein Deutschlandticket Abo ein bis drei Monate lang pausieren. Das kann man sogar bis einen Tag vor Monatsende entscheiden.
Der VCD Ostwestfalen-Lippe meint: Für Fahrgäste kann es sinnvoll sein, von der Möglichkeit der Pause beim Deutschlandticket Gebrauch zu machen. Die Verkehrsbetriebe sollten dem Kundenwunsch entgegenkommen und das Pausieren einfach machen - auch für Chipkartennutzer des Deutschlandtickets.
20.11.2023 „Sieben Monate seit dem Start des Deutschlandticket warten wir auf das im ganzen Land gültige Sozialticket. Das ist mehr als genug. Bielefeld sollte nicht weiter bremsen“ fordert das Bündnis für ein Sozialticket in Bielefeld.
Im Mai hatteMinister Krischer ein Deutschlandticket Sozial in ganz Nordrhein-Westfalen angekündigt. Zum Preis von 39 € und verfügbar auch für Wohngeldbeziehende. Während im Rhein-Ruhr- Bereich der Verkauf seit Monatsanfang läuft, fehlt in Bielefeld immer noch der Ratsbeschluss dafür. Der Verwaltungsvorstand hat das Thema auf später verschoben und ließ die Anfragen des Bündnisses unbeantwortet. Dabei ist der Zuschussbedarf für das Deutschlandticket Sozial sogar geringer als für das bisherige Bi-Pass-Ticket.
„Damit hat es Bielefeld verpasst, das Ticket rechtzeitig zur weihnachtlichen Besuchszeit einzuführen. Dabei ist doch das Reisebedürfnis z.B. für Familienkontakte im Dezember besonders hoch!“ kritisiert das Bündnis. Das jetzige Sozialticket gilt nur im Stadtgebiet Bielefeld.
Das Deutschlandticket Sozial schafft Freiheitsspielraum und soziale Teilhabe für Menschen mit geringem Einkommen. Wer es sich leisten kann, mobil zu sein, fühlt sich zugehörig. Daher ist dieses Ticket als sozial-ökologischer Reformbaustein so wichtig, meint das Bündnis. “Wir erwarten von allen Ratsparteien, dass die Ankündigungen auch umgesetzt werden. Der Vertrieb der Tickets muss im Dezember beginnen, damit man wenigstens ab 1. Januar mit dem Sozialticket fahren kann“.
MoBiel habe die Vorbereitungen getroffen und warte auf grünes Licht durch den Rat.
23.1. 2023 Für den Ostwestfalendamm wurde das neue Tempo zum Lärmschutz am 22. August letzten Jahres angeordnet. Jetzt, 5 Monate später ist es noch immer nicht umgesetzt. Der Landesbetrieb Straßenbau sträubt sich gegen die verkehrsrechtliche Anordnung, obwohl sie rechtskräftig ist. Der Verkehrsclub VCD hat daher in der letzten Woche Fachaufsichtsbeschwerde beim Verkehrsminister in Düsseldorf eingelegt, damit es keine weitere Verzögerung gibt.
"Die Behörde steht nicht über dem Gesetz, sondern sie soll es ausführen. Der Landesbetrieb Straßenbau war in der Gerichtsverhandlung beigeladen, er hat dort seine Ansicht vertreten und wurde durch das Urteil abgewiesen. Nun erwarten wir, dass er sich daran hält!" meint der Verkehrsclub.
2.1. 2023 Am 2. Januar war Start der Schnellbuslinie von Spenge nach Bielefeld. Der Verkehrsclub VCD testete das neue Angebot und gibt ihm die Note "2 minus". Gut ist die Angebotsaufstockung zwischen Bielefeld und den nördlichen Nachbargemeinden, die eine umsteigefreie Verbindung herstellt. Der Bus fuhr am ersten Tag pünktlich und komfortabel, das Fahrpersonal freundlich.
Einige Anfangsschwierigkeiten sollten sich noch beheben lassen. So wird in der online- Auskunft der Ticketpreis Spenge- Bielefeld mit 7,60€ angegeben. Korrekt sind 5,30€, die beim Verkauf im Bus anfallen. Das entspricht dem Ticketpreis über die bisherige Umsteigeverbindung. Es fehlt das WLAN im Bus, das für Schnellbusse vom Zuschussgeber Land gefordert ist - für Pendler ist es ein wichtiger Service, um die Fahrzeit nutzen zu können. Der praktische Taschenfahrplan liegt nirgends aus, und an den Haltestellen wird auf die neue Linie in einer extra kleinen Schrift hingewiesen, das Schnellbuslogo und die Signalfarbe sieht man nirgends - der Schnellbus als neues Premiumprodukt sollte besser vermarktet werden. Kritisch sieht der Verkehrsclub auch, dass der Schnellbus bisher noch keinen Ampelvorrang erhält. Bei Staustrecken wie z.B. am Obersee sollte die Busbeschleunigung selbstverständlich sein.
Für den VCD sind Angebotsaufstockungen im Öffenlichen Verkehr wie der neue Schnellbus in der Region dringend notwendig. Der Umstieg vom Auto braucht innerhalb der nächsten 7 Jahren eine Verdoppelung der Leistung. Im Nahverkehrsplan ist eine zweite Schnellbuslinie Bielefeld-Verl vorgesehen - sie war schon für 2022 vorgesehen und sollte wenigstens in diesem Jahr starten.
24. November 2022 Gefährliche Schilderposse auf dem Ostwestfalendamm: Dort gilt großenteils Tempo 80. Die Stadt hat es angeordnet und das Verwaltungsgericht hat es in seinem Urteil bestätigt. Doch seit zwei Jahren hat der Landesbetrieb Straßenbau NRW das überholte 100 km/h- Schild nicht abmontiert. Es wurde nur provisorisch abgedeckt und ist weiter deutlich lesbar. Damit erweckt er den falschen Eindruck, als sei die Höchstgeschwindigkeit für kurze Zeit herabgesetzt und es gebe eine Rückkehr zu Tempo 100.
Der Verkehrsclub VCD meint: "Mit ihrer Schildersymbolik propagiert die Behörde eigenmächtige Vorstellungen zur angemessenen Geschwindigkeit auf Kosten der Gesundheit. Es scheint, als ob sich die Landesbehörde als 'Schnellstraßen NRW' versteht. Dies ist aber nicht ihr Auftrag!".
Am Bielefelder Pass stehen rechts und links der Fahrbahn unterschiedliche Temposchilder - rechts das Tempo 80, links Tempo 80 mit der Einschränkung von 22-6 Uhr, Lärmschutz. "Welches Schild gilt? Diese Unklarheit ist ein Problem für die Verkehrssicherheit. Auf dem OWD kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen", meint der VCD und folgert: Die 100 km-Schilder auf dem OWD sollten endlich abgebaut werden. Die Nachtabsenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h, bereits vor einem Vierteljahr angeordnet, sei jetzt überfällig.
21. Oktober 2022 "Haben die Vorbehalte des Amts für Verkehr mehr Gewicht als Beschlüsse des Rates und der öffentlich-rechtliche Vertrag mit dem Radentscheid?" fragt der Verkehrsclub VCD. Aus Sicht der Rettungsfahrzeuge waren Einwände gegen geschützte Radfahrstreifen geäußert worden. "Auf dem Spiel steht nicht nur die sichere Radverkehrsführung auf der Artur-Ladebeck-Straße als ein Kernstück des Radverkehrskonzepts, sondern auch der Radschnellweg OWL und die gesamte Mobilitätswende!" so VCD-Sprecher Bernd Küffner.
Der VCD betont: Radverkehrsförderung ist aktiver Klimaschutz. Im Juni 2019 hatte der Rat den Klimanotstand erklärt. Seitdem hat die Eindämmung der Klimakrise höchste Priorität. Im Juni 2020 übernahm der Rat der Stadt Bielefeld leicht abgewandelt die Forderungen des Radentscheids. Das bisher größte Bürgerbegehren in der Stadt Bielefeld wird von 26 567 Unterzeichner*innen getragen. Der vom Rat der Stadt Bielefeld beschlossene Vertrag setzt Pflöcke für den Aufbau einer sicheren Radinfrastruktur. Das geltende Ziel des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bielefeld, 25% Radverkehrsanteil in der Mobilität, kann dadurch erreicht werden.
Aufgabe des Amts für Verkehr und des Mobilitätsdezernenten ist es, diese politischen Beschlüsse und Verträge umzusetzen. Auf der drei km langen Strecke der A.-Ladebeck-Straße sieht die Planung geschützte Radfahrstreifen vor. Der Verkehrsclub erwartet, dass die beschlossenen Radverkehrsplanungen konsequent realisiert werden. Er fordert die Ratsmitglieder auf, im Stadtentwicklungsausschuss am kommenden Dienstag an ihren Beschlüssen festzuhalten. Sie sollen darauf bestehen, dass die demokratisch getroffenen Vereinbarungen auch von Seiten der Verwaltung respektiert werden. Jede Verzögerung beim Klimaschutz heute schränke die Freiheit und den Handlungsspielraum für die Zukunft ein!
Auf dem Ostwestfalendamm gilt tagsüber Tempo 80. Zum Schutz der Nachtruhe soll von 22 bis 6 Uhr Tempo 60 eingeführt werden. Es geht um den Gesundheitsschutz der vielen Anwohner an dieser lautesten Straße Bielefelds. Dazu der ökologische Verkehrsclub VCD: "Überraschenderweise schreibt die Verwaltung nun in ihrer Beschlussvorlage, dass dies erst ab Auffahrt Johannistal gelten soll. In Bielefeld Mitte soll auf dem OWD nachts 80 km/h bleiben". Im Tunnel gilt Tempo 60. Ab Jöllenbecker Straße wäre dann die Höchstgeschwindigkeit nachts 80 km/h. Ab Johannistal 60 km/h und hinter der Auffahrt Quelle wieder 80. "Das macht nun wirklich keinen Sinn" meint der VCD.
Gerade im Stadtbezirk Mitte durchschneidet der Ostwestfalendamm die Wohnviertel des Bielefelder Ostens. Hoch lärmbelastet ist etwa das Studierenden-Wohnheim an der Arndtstraße, wenige Meter neben der sechsspurigen Straße. Der VCD sieht den Ratsausschuss am Donnerstag in der Verantwortung, für den Lärmschutz der Anwohner in Bielefeld Mitte zu sorgen. Er soll beschließen, dass die Nachtabsenkung der Geschwindigkeit ab Jöllenbecker Straße gilt. Etwas anderes sei den mehreren tausend betroffenen Bewohnern am OWD im Stadtbezirk Mitte nicht zu vermitteln.
Bielefeld, 27. Juli 2022. Die Fahrplanverdichtungen zum 1.8.2022 sind vorerst ausgesetzt worden. Der VCD schreibt den Oberbürgermeister und den Rat an. Der Offene Brief
21 Millionen 9-Euro-Tickets wurden allein im Juni gekauft, weitere 10 Mio. Menschen nutzten es im Rahmen ihres Nahverkehrs-Abos – ein überwältigender Erfolg, der deutlich macht: Es muss eine Nachfolge geben, dann kann die Verkehrswende gelingen. Auch die Bundesregierung denkt inzwischen über ein klimafreundliches Ticketmodell nach. Wie ein solches Modell konkret aussehen kann, zeigt der VCD mit seinem neuen, bundesländer-übergreifenden Abo-Konzept: Dem Länder-PlusTicket.
Bielefeld, 5. Juli 2022. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Ostwestfalen-Lippe sieht in der Debatte um ein klimafreundliches Ticketmodell eine Chance, die nicht verpasst werden darf. Bus und Bahn sind so beliebt wie lange nicht mehr. Der Ansturm zeigt aber auch, dass der öffentliche Nahverkehr seine Belastungsgrenze längst erreicht hat. Als langfristige Lösung schlägt der VCD ein neues Tarifkonzept vor: das Länder-PlusTicket – eine Zeitkarte, die auch weite Fahrten im Regionalverkehr bundesländerübergreifend ermöglicht und den Übergang in angrenzende Tarifzonen erleichtert. Das Ticket soll für insgesamt acht Großräume angeboten werden und auch für den jeweils ersten Halt im angrenzenden Geltungsbereich gültig sein. Für Nordrhein-Westfalen soll das NRW-Plus-Ticket gelten.
Martin Schmelz, Vorstand des VCD- Kreisverbands:
„Bahn- und Busnutzer*innen in Ostwestfalen schätzen das 9-€-Ticket, auch weil es so einfach ist. Es gilt über die vielen Tarifgrenzen hinweg. Das muss auch nach dem Sommer erhalten bleiben. Bielefeld und die Region OWL sollten sich dafür einsetzen."
Die Preise für das Ticket sollen für alle bezahlbar und dauerhaft finanzierbar sein, ohne den notwendigen Ausbau auszubremsen. So soll der Standardpreis 75 Euro im Monat betragen. Als Sozialticket sowie für Schüler*innen, Azubis und Studierende soll es für 30 Euro im Monat erhältlich sein. Das wäre auch der Preis für die Erweiterung um einen weiteren der acht Großräume. Für 135 Euro könnte ein Ticket für den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland erworben werden.
Das Ziel ist, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrem Wohnort mobil sein können. Denn nur wenn man mit Bus und Bahn so einfach von A nach B kommt wie mit dem Auto, können wir die Klimaschutzziele erreichen und die Verkehrswende schaffen.
Zum Hintergrund: Nähere Informationen zum Länder-PlusTicket, dessen Geltungsbereichen und weiteren Vorschlägen zum Ausbau des Bus- und Bahnverkehrs finden Sie hier:
Lärmschutz,Verkehrssicherheit und Klimaschutz auf Bielefelds lautester Straße
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25.10.2021 "KFZ-Fahrende sollten genauer auf die Limits achten" meint der Verkehrsclub VCD. Die erhöhten Bußgelder gelten in zwei Wochen, ab dem 10.11.2021. Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten dann rund das Doppelte wie bisher. In Bielefeld wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit an vielen Stellen in großem Maß überschritten. Das zeigen Geschwindigkeitsmessungen im Stadtgebiet. Gerade die vielen geringen Überschreitungen kommen ab Mitte November spürbar teurer:
Hinzu kommt, dass die Ordnungsämter und die Polizei durch die angehobenen Bußgelder stärker veranlasst werden, auch geringe Überschreitungen zu ahnden. Jede Woche sind viele tausend Fahrzeuge zu schnell. Wie oft, zeigt ein Beispiel aus der Detmolder Straße/Ecke Teutoburger Straße. Innerhalb 9 Tagen waren dort
bis 10 km/h zu schnell | 13.562 Fahrzeuge |
11-15 km/h zu schnell | 1.991 Fahrzeuge |
16-20 km/ zu schnell | 703 Fahrzeuge |
21-25 km/h zu schnell | 255 Fahrzeuge |
26-30 km/h zu schnell | 84 Fahrzeuge |
Der Sicherheitsgewinn bei Einhaltung des Tempolimits ist ist deutlich. Wer statt 55 km/h genau 50 fährt, verkürzt seinen Anhalteweg um 4 Meter. Dagegen liegt die Fahrzeitverlängerung nur im Sekundenbereich, ist also praktisch nicht spürbar.
"Die Bußgelder lassen sich leicht vermeiden. Sie treffen nur diejenigen, die sich über Regeln hinwegsetzen. Sie haben deshalb eine so wichtige Funktion, weil sie vor allem die verletzlichen Verkehrsteilnehmer, Fußgänger und Radfahrerinnen, Kinder und Senioren schützen" meint Bernd Küffner vom VCD. Der Verkehrsclub stellt seinen Teletacho ("Sie fahren ... km/h") auf den großen Bielefelder Straßen und vor Kindergärten auf. Damit erinnert er an die Eigenkontrolle und hilft, Bußgelder zu vermeiden. Auch die Stadt Bielefeld hat drei dieser Infotafeln im Einsatz.
30.9.2021:
Das Bielefelder Ergebnis der Bundestagswahl sieht der Verkehrsclub VCD als Beleg dafür, dass die Politik der Verkehrswende in der Bielefelder Bevölkerung breite Unterstützung findet. Die massive Gegenkampagne aus Teilen der Wirtschaft kurz vor der Wahl hatte keine Wirkung. Die Parteien, die sich deutlich gegen den Kurs der Ratskoalition ausgesprochen haben, verloren an Zustimmung.
Die erneute Zurückstellung der Einrichtung eines geschützten Radwegs auf der Artur-Ladebeck-Straße durch SPD, GRÜNE und Linke drei Tage vor der Wahl sieht der VCD als kontraproduktiv: "Auf der Artur-Ladebeck-Straße wird in Zukunft auch der OWL-Radschnellweg mit überregionaler Bedeutung verlaufen. Schon 2018 wurde diese zentrale Radverbindung auf die Zeit nach der Kommunalwahl verschoben. Jetzt sollten die Pläne der Verwaltung zeitnah diskutiert und umgesetzt werden!" meint Vorstandsmitglied Martin Schmelz. Er verweist auf das starke Bürgervotum von 26.500 Stimmen für den Radentscheid, den der Stadtrat demokratisch legitimiert mit Mehrheitsbeschluss übernommen hatte. Es sollte auch von der Bielefelder Wirtschaft respektiert werden. Denn nicht ein Radweg auf der Artur-Ladebeck-Straße führt zeitweise zu Staus, sondern der immer weiter zunehmende Kraftfahrzeug-Verkehr. Dieser Entwicklung kann in allen großen Städten weltweit nur durch eine konsequente Förderung des Rad-, Fuß- und Öffentlichen Verkehrs entgegen gewirkt werden.
Das jetzt dem Umweltdezernat zugeordnete Amt für Verkehr hat erfreulicherweise so weit geplant, dass eine Umsetzung der Pläne noch in diesem Jahr möglich erscheint. Eine nochmalige Verzögerung ist aus Sicht des VCD die falsche Strategie. Jetzt ist der Oberbürgermeister gefordert, die Leitung zu übernehmen, um Beschlüsse rechtmäßig vorzubereiten, bis die Dezernentenstelle neu besetzt ist.
16.09.2021:
Eine verkehrssichere Radverkehrsführung über die Artur-Ladebeck-Straße wird bereits seit 5 Jahren geplant. Darauf weist der Verkehrsclub Deutschland VCD hin. Im Jahr 2016 hatte das Amt für Verkehr ein Konzept für die Führung des Radverkehrs erarbeitet. Es wurde 2018 von Oberbürgermeister Clausen vorgestellt: der KFZ-Verkehr auf 2 Spuren, die dritte und vierte Spur umgewandelt zu einem 6 m breiten Geh/Radweg. Als Zuschuss für den Umbau waren 2,8 Mio€ bewilligt, es stand kurz vor der Beschlussfassung. Die Stadtspitze entschied sich damals dafür, das Projekt aufzuschieben (auch wenn dadurch der Zuschuss verfallen würde) und versprach, es nach der Kommunalwahl zu bauen.
Ganz neu ist es also für die Unternehmen und Bethel nicht. Die August Oetker KG äußerte sich damals (26.5.2018) grundsätzlich aufgeschlossen: "Der Vorschlag des 'Ladebeck-Boulevards' ist unter Umweltgesichtspunkten und der von der Stadt Bielefeld angestrebten Verkehrswende sicherlich ein interessanter Ansatz, jedoch sollten dabei die verschiedenen Sichtweisen und Interessen der Anlieger nicht unberücksichtigt bleiben. Wir werden mit der Stadt Bielefeld auch bei diesem Projekt einen engen und konstruktiven Dialog führen"
Wenn jetzt schon nicht auf der Artur-Ladebeck-Straße, wo parallel dem Durchgangsverkehr der Ostwestfalendamm zur Verfügung steht, wo gibt es dann in Bielefeld für Radfahrerinnen und Radfahrer überhaupt einen ausreichend sicheren Raum? Erst am vergangenene Freitag kam es dort an der Ecke Astastraße erneut zu einem Unfall. Ein Pedelec stieß gegen eine sich öffnende Autotür, die Fahrerin verletzte sich beim Sturz. Auch der IHK dürfte deutlich sein, dass für die Sicherheit dieser Straße endlich etwas getan werden muss!
18.3.2021: Die Rikscha transportiert die FahrerIn plus zwei Erwachsene plus Kind. Ein starker Elektroantrieb unterstützt die Muskelkraft. Die Rikscha ist eine neue Form der emissionsfreien Mobilität. Das „ei-go“ erweitert die Möglichkeiten des Fahrrads zur Personenmitnahme.
Das Pedelec 25 ist führerscheinfrei und nach kurzer Eingewöhnung einfach zu fahren. Die Reichweite mit Unterstützung beträgt 50-80 km. Hersteller ist die bayerische Bayk AG, https://bayk.ag/velotaxi-fahrradrikscha/ .
Das Fahrzeug wird eingesetzt bei Veranstaltungen und für Touren, als Vorführrad und für private Fahrten. Der Verkehrsclub VCD würde sich freuen, wenn es den Anstoß zu weiteren Rikschas im Stadtverkehr gibt.
Die Stadtwerke Bielefeld unterstützen das Projekt als Werbepartner.
Wir danken Marcus Langer von der Bielefelder Agentur extrembeweglich für die Gestaltung der Wort-Bild-Marke.
Man kann sich das „ei-go“ beim VCD im Umweltzentrum (August-Bebel-Straße 16) ausleihen. Anmeldung auf dem Kalender über die Internetseite
www.vcd.org/owl oder Facebook (eigo.Rikscha). Mobiltelefon: 0177.8440045.
Für die Nutzer ist eine Haftpflicht- und Kaskoversicherung abgeschlossen. Das Fahrzeug kann kostenlos erprobt werden; eine Spende an den VCD zur Fahrzeugunterhaltung ist willkommen.
28.2.2020:"Das wurde Zeit!" begrüßt der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in OWL den Vergleich, auf den sich die Deutsche Umwelthilfe mit dem Land NRW heute geeinigt hat.
Seit 10 Jahren überschreitet die Luftbelastung in den Ostwestfalen-Großstädten die gesetzlichen Grenzwerte. Jetzt endlich werden die nötigen Konsequenzen entschlossen angegangen. "Das ist ein guter Tag für den Gesundheitsschutz der Bürger*innen in Bielefeld und Paderborn".
Das Regierungspräsidium Detmold hatte für Paderborn und Bielefeld Luftreinhaltepläne aufgestellt, die nicht genügend wirksam waren. Auch die Fortschreibungen der Pläne 2019 hatten vor Gericht keinen Bestand. Erst vor dem Oberverwaltungsgericht Münster konnte durch die Deutschen Umwelthilfe und durch den Einsatz der Landesministerin Heinen-Esser der heutige Vergleich erzielt werden. "Die Vereinbarungen legen überprüfbar fest, was zu tun ist. Nach vielen Jahren des Zögerns ist das ein Fortschritt. Der VCD wird darauf achten, dass die Verbesserungen bald sichtbar werden". Die Bürger hätten ein Recht auf Gesundheitsschutz und die sichere Unterschreitung der Grenzwerte für das Abgasgift Stickoxid.
In Bielefeld wird die beschlossene Neugestaltung des Jahnplatzes verbindlich umgesetzt; sowohl das Land wie die Stadt haben sich dazu bekannt. Gegenüber Zweiflern in einigen Fraktionen ist die erfolgte Festlegung vor Gericht wichtig. Das Radverkehrskonzept dient als Leitlinie der Fahrradförderung, die Ziele des Radentscheids werden geprüft. Die öffentlichen Parkplatzflächen werden reduziert; Bus und Bahn erhalten einen Schub durch günstigere Tarife.
In Paderborn wurde von der Anordnung von kurzfristig wirkenden Durchfahrtsverboten abgesehen. Mehrere längst überfällige Maßnahmen wurden unter dem Druck des Klageverfahrens entwickelt und durch die politischen Gremien verabschiedet und mit Finanzmitteln versehen.
Es ist zu begrüßen, dass zukünftig alle Busse mindestens der Abgasnorm Euro IV entsprechen müssen. Erforderlich ist nach Auffassung des VCD, die Verkehrsmenge auf Bahnhof und Friedrichstraße insgesamt deutlich zu reduzieren, d.h. vor allem auch den motorisierten Individualverkehr. Dies wird nur durch die von den Paderborner Umweltverbänden zusammen mit dem VCD vorgeschlagene Reduzierung der Fahrspuren für den Individualverkehr auf Bahnhof- u. Friedrichstraße von derzeit zwei auf eine je Fahrtrichtung gelingen, bei der die Fahrspuren für den Bus- und Radverkehr umgewidmet werden.