Münster, 23.11.2020
Der Hafenbereich am Hansaring in Münster ist derzeit ein hart umkämpftes Terrain. Großinvestoren wollen hier ein Einkaufscenter errichten, während sich in der betroffenen Bürgerschaft und bei den Umweltverbänden Widerstand regt. Schnell wird klar, dass es – wie bei den meisten Verkehrsplanungen – ums Grundsätzliche geht. Angesichts der Selbstverpflichtung der Stadt, bis 2030 klimaneutral zu werden, sollte der Focus nicht weiter auf Verkehrserzeugung, sondern vielmehr auf Verkehrsverlagerung sowie der Schaffung eines lebenswerten Wohnumfelds gerichtet sein.
Münster, 23.11.2019
Die Planungen für die schon vor Jahrzehnten geplante und seither kontrovers diskutierte “Nordumgehung” für Roxel, die den Verkehr nördlich des Ortes schneller nach Münster führen und den Stadtteil entlasten soll, werden wieder konkret aufgegriffen.
Nach altem Denkmuster soll erneut eine Ortsumgehung im Endeffekt den MIV (motorisierten Individualverkehr) beschleunigen. Aspekte wie Lärm, Ressourcenverbrauch oder auch der Ausstoß klimaschädigender Abgase spielen offensichtlich nach wie vor keine Rolle.
Die geplante “Entlastungsstraße” – wie es im offiziellen Jargon heißt – soll hauptsächlich den externen Durchgangsverkehr aus dem Ortskern Roxels heraushalten. Doch bei genauerer Betrachtung der Verkehrszahlen stellt sich die Frage, ob nicht eine ganz andere Strategie sowohl ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoller wäre.
Um dies den Roxeler Bürger:innen vorzustellen, veranstaltete der VCD vor Ort eine Bürgerversammlung mit dem Titel “Ist die Entlastungstraße für Roxel noch notwendig?”, zu der am 22.11.2019 etwa 20 Personen mit den Referenten Michael Wildt und Thomas Lins (VCD) sowie Hans-Günther Ockenfels (ADFC) diskutierten.
Die Kernaussage besteht den Referenten nach in der Beherzigung der vier “V”s:
Diese “sanften” Maßnahmen könnten beispielhaft in ihrer Synergie in der Lage sein, den Roxeler Ortskern vom Autoverkehr zu entlasten, ohne dass weitere Straßen die Landschaft zerschneiden.
Wichtig sei, so das Fazit der Referenten, dass hier eine individuelle Lösung mit der Roxeler Bürgerschaft gesucht werden soll. Dies könnten z.B. ortskundige Bürger:innen gemeinsam mit Experten aus Politik, Verwaltung und Umweltverbänden in einer Arbeitsgruppe erarbeiten.