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Köln

"Mobilität in Deutschland" (MiD)-Ergebnisse für Köln

Umweltgerechte Mobilität liegt im Trend

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der bundesweiten Befragung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) aus dem Jahr 2017 für die Stadt Köln zeigen, dass sich das Mobilitätsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner im zurückliegenden Jahrzehnt schneller als von Politik und Verwaltung gedacht geändert hat. Nur noch 35 Prozent der Wege wurden mit dem privaten Pkw zurückgelegt, gegenüber 43 Prozent im Jahr 2006. Dieser Rückgang vollzog sich in erster Linie zugunsten des Radverkehrs, dessen Anteil im gleichen Zeitraum von 12 auf 19 Prozent gestiegen ist, während die Anteile von ÖPNV (unverändert 21 Prozent) und Fußverkehr (Zuwachs um 1 Prozent auf 25 Prozent) weitgehend konstant blieben.

Der VCD Regionalverband Köln ist erfreut insbesondere über den starken Rückgang beim motorisierten Individualverkehr (MIV) und den vergleichbar starken Zuwachs des Radverkehrsanteils. Er sieht in den Ergebnissen der Studie einen weiteren Impuls für eine nachhaltige Verkehrswende in Köln.

„Dort, wo ein gutes Radverkehrsangebot besteht, wird dies von den Bürgerinnen und Bürgern auch in Anspruch genommen. Ähnliches gilt für die Angebote von Bus und Bahn und sogar für die Situation im Fußverkehr.“ (Mobilität in Deutschland 2017, Kurzreport, S. 26) Politik und Verwaltung sollten die Ergebnisse daher zum Anlass nehmen, die Bedingungen für umweltverträgliche Mobilität in Köln spürbar und beschleunigt weiter zu verbessern:

·       Trotz der mit Mängeln behafteten unzureichenden Infrastruktur für den Radverkehr hat sich dessen Anteil stark erhöht. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei besseren Bedingungen noch deutlich größere Zuwächse möglich gewesen wären. Die beschlossenen Radverkehrskonzepte für die Bezirke sollten mit Nachdruck umgesetzt werden, fehlende Konzepte zügig entwickelt werden. Ebenso wichtig sind komfortable Radverkehrsverbindungen zwischen den Bezirken und mit den Umlandgemeinden. Die Radinfrastruktur sollte so beschaffen sein, dass Hemmnisse für die Benutzung des Rads entfallen.

·       Überfüllte Bahnen und Busse zeigen, dass der ÖPNV in Köln vielfach am Limit ist. Die Stagnation beim Modal Split ist ein zusätzlicher Beleg. Um den ÖPNV-Anteil in absehbarer Zeit spürbar zu steigern, sind Maßnahmen unabdingbar, die bereits kurzfristig für Entlastung sorgen. Dazu gehören neben einem Ausbau von Stadt-, S- und Regionalbahn insbesondere auch ein Ausbau und eine Bevorzugung des Busnetzes. Die Diskussion über einen möglichen Tunnel im Innenstadtbereich und dessen Länge darf nicht davon ablenken, dass auch in den Außenbezirken zusätzliche ÖPNV-Kapazitäten dringend nötig sind. BeiNeubauvorhaben wie in Mülheim Süd, am Deutzer Hafen oder in Porz-Zündorf ist eine ausreichende ÖPNV-Kapazität von Beginnan mit einzuplanen und parallel zur Umsetzung der Bauvorhaben bereitzustellen.

·       Die geringere Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs sollte für eine Neuaufteilung der Verkehrsflächen zugunsten der umweltfreundlichen Verkehrsmittel genutzt werden. Dazu gehört neben dem Rückbau von Fahrspuren auch der Abbau von Parkflächen zugunsten einer höheren Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Im Strategiepapier „Köln mobil 2025“ wird eine Aufteilung von 33 Prozent für den MIV und 67 Prozent für umweltfreundliche Verkehrsmittel als Zielvorstellung für die Jahre 2025/2030 angestrebt. Dass bereits im Jahr 2017 der MIV-Anteil von 43 Prozent im Jahr 2006 auf 35 Prozent zurückgegangen ist, belegt, dass dieses Vorhaben keineswegs unrealistisch war. Im Gegenteil: Der bereits jetzt erreichte Rückgang sollte zum Anlass für ambitionierte Ziele genommen werden, beispielsweise einen MIV-Anteil von deutlich unter 30 Prozent.

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