Nordrhein-Westfalen

Bahn & Bus
Landesverband NRW

Preiserhöhungen und nochmals erhöhtes Preisniveau in Großstädten im VRR - Wo bleibt der Nutzen für die Fahrgäste?

Dabei ist der VCD angesichts des Defizits im VRR von rund 500 Mio EUR nicht grundsätzlich gegen Preiserhöhungen. "Dies sollte aber mit Verbesserungen für die Kunden einher gehen", so VCD-Landessprecher Jürgen Eichel, als nicht stimmberechtigter Gast auch Mitglied im Tarif- und Marketingausschuss im VRR.

So könnte die geplante Preiserhöhung bei der Monatskarte TIcket 2000 mit einer Ausweitung des Geltungsbereichs auf den gesamten Verbund (inklusive Niederrhein) verbunden werden. Bislang muss man dafür ein Zusatzticket lösen.

Nicht überzeugt ist der VCD NRW von der geplanten Streichung der Mitnahmemöglichkeit bei der Monatskarte Ticket 1000, schon gar nicht, wo auch hier gleichzeitig eine Preiserhöhung vorgesehen ist. "Entweder die Mitnahme abends und am Wochenende bleibt, oder das Ticket müsste günstiger werden", so VCD-Sprecher Eichel.

Ein nochmals erhöhtes Preisniveau bei Monatskarten ist für Städte mit einem besonders guten Bus und Bahn-Angebot anvisiert. Bereits heute gibt es hier eine Differenzierung zwischen A1 und A2. Jetzt soll mit A3 nochmals erhöhte Preise hinzukommen, und zwar in Düsseldorf, Dortmund, Essen, Wuppertal, Duisburg, Bochum und Gelsenkirchen. Beschrieben wird das als "Premium-Ticket." "Ein Premium-Ticket kann es aber nur da geben, wo es auch ein Premium-Angebot gibt", meint der VCD NRW. Da sei,  wenn überhaupt,- in Düsseldorf und Dortmund der Fall, aber sicher nicht in den anderen genannten Städten. Besonders bitter wäre das erhöhte Preisniveau für Wuppertal: Hier gab es bereits 2012 deutliche Kürzungen im Angebot, in den nächsten drei Jahren folgen massive Einschränkungen wegen einer Großbaustelle am Hbf, da kann A3 aus Sicht des VCD NRW nur zu Unmut führen. So gehe die von der Politik verordnete Erhöhung des Kostendeckungsgrades immer mehr auf Kosten der Fahrgäste.

Als positiv wertet der VCD NRW, dass der VRR die elektronische Fahrplanauskunft ausbauen will. Hier hatte es nach dem Sturm vom Pfingstmontag tagelang Probleme gegeben, indem Züge angezeigt wurden, die gar nicht fuhren oder  nur einen Teil der Strecke. Hier besteht aus Sicht des VCD NRW dringender Handlungsbedarf, um zukünftig Ärger in Grenzen zu halten. Auch sollten bei Verspätungen viel öfter Fernverkehrszüge für Kunden des Nahverkehrs frei gegeben werden.

zurück