Nordrhein-Westfalen

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Landesverband NRW

ÖPNV in NRW in Corona-Zeiten (aktualisiert am 27.3.)

Der VCD kommentiert das reduzierte ÖPNV-Angebot in NRW

 

Für den Verkehrsclub Deutschland VCD ist und bleibt der ÖPNV ein wichtiges Glied bei der Aufrechterhaltung der relevanten Wirtschaftsbereiche und muss deshalb weiterhin ein ausreichendes Angebot vorhalten. Nicht nur müssen Beschäftigte, die kein Auto haben, zur Arbeit kommen können, es geht auch um das grundsätzliche Signal, dass diejenigen, die z.B. aus Umweltgründen auf ein eigenes Auto verzichten, in kritischen Zeiten nicht allein gelassen werden.

Damit der ÖPNV diese Aufgabe leisten kann, kann der Verkehr wegen der stark gesunkenen Nachfrage zwar reduziert werden, es ist aber auf Folgendes zu achten:

  • Beschäftigte müssen morgens verlässlich zur Arbeit kommen. Ein regulärer Samstags-Fahrplan wie z.B. in einer Reihe von Großstädten wie Düsseldorf oder Köln bietet diese Gewähr nicht, da er gerade morgens stark ausgedünnt ist oder erst später einsetzt. Besser ist der normale Ferienfahrplan, der in vielen Städten und Regionen gilt, zumindest muss aber ein Samstagsfahrplan um frühe Fahrten bzw. Verstärkungsfahrten ergänzt werden.
  • Es ist zu sichern, dass für wichtige, insbes. regionale Relationen durch die Ausdünnungen (bei der S-Bahn z.B. von einem 20- auf einen 60-Minuten-Takt) keine unzumutbaren Warte- und Reisezeiten im Berufsverkehr entstehen. Die Verkehrsverbünde müssen das analysieren, dabei auch Fahrgast-Feedback nutzen, und nötigenfalls nachsteuern.
  • Der ÖPNV muss die Gewähr bieten, dass Fahrgäste ausreichend Abstand voneinander halten können und nicht die Bahn zum größten Infektionsrisiko wird. Fahr- und Aufsichtspersonal müssen systematisch beobachten, ob Fahrten zu voll im Sinne der Corona-Regeln sind. In diesem Fall ist umgehend mit längeren Fahrzeugen bzw. Zügen oder Verstärkungsfahrten Abhilfe zu schaffen.
  • Die aktuellen Fahrpläne sollten ohne Zeitverzug vollständig und möglichst eine Woche im Voraus zumindest elektronisch zur Verfügung stehen. Das bedeutet auch, dass Entscheidungen von Politik oder Verkehrsunternehmen einen entsprechenden Vorlauf berücksichtigen müssen.
  • Rückmeldungen und Beschwerden von Fahrgästen ist intensiv nachzugehen.

Der VCD meint, dass diese Regeln nicht überall eingehalten werden, gerade auch in NRW. Wir gehen davon aus, dass die Sondersituation noch einige Zeit andauern wird, so dass Korrekturen dringend nötig sind. Einige gibt es schon wie z.B. die Wiederaufnahme der Verstärkungslinie S68 im Raum Düsseldorf.

Ein Vergleich zeigt, dass in fast allen anderen großen Ballungsräumen in Deutschland die Bahnen ein besseres Angebot liefern als in NRW und z.B. bei der S-Bahn mindestens einen 30-Minuten-Takt fahren. In NRW wurde der Stundentakt „in Abstimmung mit dem Land“ eingeführt, zur „ÖPNV-Offensive“ passt das nicht. Aber auch in anderen Räumen gibt es immer mehr Kritik an überzogenen Kürzungen. Und die Fahrplanauskunft in NRW lieferte am 27.3. früh nicht den seit 21.3. gültigen Fahrplan, inzwischen wurde es aktualisiert. Da ist noch einiges nachzubessern und in Zukunft besser zu organisieren.

Der VCD dankt den Verkehrsunternehmen und ihren Mitarbeiter(inne)n für ihren wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise.

Hinweise des VCD zu Informationen über das aktuelle ÖPNV-Angebot in NRW und zu regionalen Ansprechpartnern finden Sie unter https://nrw.vcd.org/startseite/detail/news/infos-zum-oepnv-in-nrw-in-corona-zeiten/

Das VCD empfiehlt den Fahrgästen, sich bei Problemen mit regelmäßig überfüllten Wagen, übermäßig verlängerten Reisezeiten u.ä. möglichst umgehend schriftlich per Mail an das betreffende Verkehrsunternehmen zu wenden, am besten mit Kopie an die jeweilige Stadtverwaltung und den Verbund.

Der VCD bietet auch an, über seine Mail-Adresse fahrgastforum@vcd-duesseldorf.de relevante Beobachtungen und kritische Rückmeldungen zu sammeln und an die zuständigen Stellen weiterzugeben. Eine individuelle Rückantwort kann allerdings nicht geleistet werden.

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