Nordrhein-Westfalen

Mobilitätsmanagement
Landesverband NRW

Deutsche Konferenz zum Mobilitätsmanagement (DECOMM)

Am 14. und 15. Juni 2011 fand die erste deutsche Konferenz zum Mobilitätsmanagement (DECOMM) in Dortmund statt.

Frühzeitig hat sich auch der VCD des Themas genommen: Bereits 1996 entstand die grundlegende Broschüre "Mobilitätsmanagement in Betrieb und Verwaltung", in der damals bekannte Initiativen vorgestellt und Hinweise für die Praxis gegeben wurden: die Lufthansa in Hamburg etwa mit Jobticket und Fahrzeugpool, die Arbeitsgemeinschaft "Umweltfreundlich zum Betrieb" in Freiburg mit umfassender Förderung etwa des Radverkehrs, die Bausparkasse Schwäbisch Hall mit der Gültigkeit des Betriebsausweises als Bus-Ticket. Manche der dort genannten würden in einer Neuauflage sicher ähnlich vorkommen. 


Auch wenn in den letzten Jahren weitere Initiativen bekannt wurden (etwa bei Infineon in Dresden) -  die Realität sieht nach wie vor anders aus, kommen doch weiterhin rund 80 % der Beschäftigten mit dem Pkw zur Arbeit, und das überwiegend alleine. Wo also steht das Mobilitätsmanagement in Deutschland? Ulrike Reutter vom Dortmunder Institut für Landes- und Stadtentwicklungsofrschung legte eine Diffusionskurve auf: erst innovative Einzelprojekte, dann die allmähliche Durchdringung, jetzt fehle noch die breite Durchsetzung. Ansätze gibt es viele, wie auf der Konferenz deutlich wurde, sowohl bei Unternehmen als auch bei Kommunen. So ist etwa die Stadt München mit dem Programm "gscheid mobil" erfolgreich, ein wichtiger Bereich ist die umfassende Ansprache von Neubürgern. Laut Martin Schreiner von der Stadt München rechnet sich das ganze durch zusätzlich verkaufte Tickets. Ähnlich sieht das Dirk Krahmann, der für den Kreis Unna am Rande des Ruhrgebietes gezielt Unternehmen anspricht. Als wichtigen Schritt wertete Stefan Haendschke von der Deutschen Energieagentur (dena) auch das Projekt "effizient mobil", das auf regionale Netzwerke mit über 350 Multiplikatoren setzte. Hier wurde von mehreren Seiten eine Fortsetzung des im letzten Jahr ausgelaufenen Projekts angemahnt. Als hilfreich wurde auch die Verankerung in Lärmminderungs- und Luftreinhaltepänen gesehen. Dann müssten aber auch entsprechende Fachkräfte als Mobilitätsberater ausgebildet und vor allem finanziert werden. Weitere Aufmerksamkeit für das Thema im nächsten Jahr ist jedenfalls schon garantiert: Dann findet die europäische Konferenz zum Mobilitätsmanagement (ECOMM) in Frankfurt statt.

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