Nordrhein-Westfalen

Köln, Klimaschutz, Pressemitteilung
Köln

VCD RV Köln findet die derzeitige Einfamilienhausdebatte als notwendig

- Neubaugebiete sollten zukünftig anders als bisher entwickelt werden

Mit seinen Äußerungen zum Bau von Einfamilienhäusern hat der Fraktionsvorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, bundesweit eine lebhafte und kontrovers geführte Debatte ausgelöst, bei der sich nun auch der Kölner VCD zu Wort meldet: „Wir finden diese Debatte absolut notwendig und wichtig. Auch in Köln wurden und werden die meisten größeren Neubausiedlungen immer noch vor allem von Einfamilienhäusern dominiert, so wie beispielsweise in Widdersdorf, Sürth oder Porz.“

 

Hoher Landschafts- und Energieverbrauch

Der VCD Regionalverband Köln und Umgebung kritisiert vor allem den immensen Landschafts- und Energieverbrauch dieser Wohnform: „Immerhin wird durch das Wohnen das meiste CO2-emittiert, mehr noch als bei der Mobilität. Die Einfamilienhäuser sorgen für die Zersiedelung der Landschaft und damit auch für viel Verkehr. Dabei leben wir in Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens. Die Bundesregierung hat beschlossen, den Flächenverbrauch von 60 Hektar am Tag auf 30 Hektar am Tag zu reduzieren, bislang jedoch erfolglos.“

 

Zu teuer für Durchschnittsverdiener

Auch können sich mittlerweile Menschen mit einem Durchschnittseinkommen diese Wohnform mit Preisen von mehr als einer halben Million für ein Einfamilienhaus nicht mehr leisten. Um für alle bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müssen die wenigen Flächen, die es gibt, bestmöglich genutzt werden. Der VCD plädiert für einen ausgewogeneren Mix aus Geschosswohnungsbau mit bedarfsgerechten Wohnungsgrößen, die sich flexibel an unter-schiedliche Lebensphasen anpassen können.

 

Andere Siedlungsformen sind möglich

Nach Meinung des VCD geht es auch anders und verweist auf die für 1.500 Bewohner*innen konzipierte und 2007 errichtete Nachhaltigkeits-Siedlung Stellwerk60 in Köln-Nippes, die vor allem mit ihrem geringen Flächenverbrauch punktet. Diese Siedlung wurde komplett als Fuß-gängerzone konzipiert, so dass die Kinder ungefährdet auf der Straße spielen können. Alle Autos parken ausschließlich am Siedlungsrand in einer großen Parkpalette; es gibt keine Par-kplätze im öffentlichen Raum. Dadurch wird circa 15% weniger Landschaft verbraucht und gleichzeitig eine außergewöhnlich hohe Aufenthaltsqualität erzielt. Leerstand gibt es keinen. Die Nachfrage, besonders von Familien, übertrifft das Angebot bei weitem.

 

Ansprechperson:
Hans-Georg Kleinmann

nc-kleinmha@netcologne.de

 

Pressemitteilung

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