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Enttäuscht und mit wenig Verständnis reagiert der VCD Dortmund-Unna auf die Angebotskürzungen im Stadtbahnverkehr der DSW21. Der ökologische Verkehrsclub hält die Begründung der Stadtwerke – ein neuer Tarifvertrag mit zusätzlichen freien Tagen für das Fahrpersonal habe zu einem vorübergehenden Personalengpass geführt – für wenig stichhaltig.
Enttäuscht und mit wenig Verständnis reagiert der VCD Dortmund-Unna auf die Angebotskürzungen im Stadtbahnverkehr der DSW21. Der ökologische Verkehrsclub hält die Begründung der Stadtwerke – ein neuer Tarifvertrag mit zusätzlichen freien Tagen für das Fahrpersonal habe zu einem vorübergehenden Personalengpass geführt – für wenig stichhaltig. „Der Tarifvertrag ist nicht über Nacht gekommen“ merkt Lorenz Redicker vom VCD-Kreisverband an. Er sei vielmehr bereits im Mai 2024 mit der Gewerkschaft Verdi vereinbart worden. „Zeit genug also, sich darauf einzustellen“, so der VCD-Vorsitzende. Dem Verband sei bewusst, dass Verkehrsunternehmen mit Personalengpässen zu kämpfen hätten. Aber außerhalb von Dortmund scheine dies aktuell besser zu gelingen.
“Keine Angebotskürzungen durch die Hintertür”
Der VCD erwartet, dass DSW21 die Angebotskürzungen auf allen betroffenen Linien zurücknimmt, sobald der personelle Engpass behoben ist. „Wir warnen die Stadtwerke, dass sie hier keine Angebotskürzung durch die Hintertür einführen“, so der Kreisverband. Der VCD begrüßt auf der anderen Seite, dass auf der Linie U47 mehr Zwei-Wagen-Züge eingesetzt werden. Das sei von der Kapazität her notwendig und führe auch zu höherer Fahrplanstabilität durch weniger überfüllte Bahnen.
Viel Zustimmung zu ÖPNV-Konzeptpapier des VCD
Der VCD hatte erst vor einem Jahr einen stärkeren ÖPNV angemahnt, als Basis für die notwendige Verkehrswende in Dortmund. Darüber hatte der Verband auch mit den Dortmunder Parteien, der Verwaltung und DSW21 gesprochen – und viel Zustimmung erlebt. So fordert der Verband unter anderem den 5-Minuten-Takt bei Stadtbahnen, wo dies technisch möglich ist. Die Rücknahme dieses Taktes auf der U43 sei hier ein herber Rückschlag.
Befremddliche Sprachregelung, späte Kommunikation
Befremdlich ist für den VCD auch die Bezeichnung „Verstärkerfahrten“ auf der U43, suggeriert dies doch, dass es sich hier um zusätzliche Fahrten und nicht um das Regelangebot handele. Dabei sei der 5-Minuten-Takt auf der U43 in der Innenstadt seit dem Start der Linie als Stadtbahn und auch vorher als Straßenbahn üblich und die Regel gewesen. Und zudem absolut notwendig, schon mit Blick auf das aktuelle Fahrgastaufkommen. Kritisch sieht der Verband zudem die späte Kommunikation. Erst wenige Tage vor der Kürzung sei diese verkündet worden. „Das wirkt schon so, als habe das Unternehmen etwas zu verbergen – und ein schlechtes Gewissen“, sagt Redicker.