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Am 14. Oktober hatte der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA zum Montagsgespräch ins Domforum eingeladen. „Wie müssen wir die äußere Stadt weiterbauen?“ lautete das Thema der Veranstaltung. Es ging um den sparsamen Umgang mit der knappen Ressource Fläche. Im März 2023 hatte nämlich der Rat der Stadt Köln beschlossen, den sogenannten Köln-Katalog als Grundlage für alle bebauungsplanrelevanten Vorhaben in der Stadt zu beachten sowie als Handlungsinstrument für die Entwicklung von kompakten, nachhaltigen und lebenswerten Quartieren anzuwenden. Er kann zeigen, wie kompakte und somit flächensparende Quartiere zukünftig aussehen können. „Ein zentrales Anliegen des Köln-Kataloges ist, insbesondere der hohen Nachfrage nach Wohnraum mit flächensparenden Lösungen zu begegnen. Es geht jedoch nicht um Dichte um jeden Preis, sondern darum, die Ansprüche an Dichte und Lebensqualität harmonisch miteinander zu verbinden“, unterstrich Andree Haack, der städtische Beigeordnete für Stadtentwicklung. Der VCD begrüßt den Köln-Katalog ausdrücklich und hofft vor allem auf dessen Beachtung bei der Entwicklung von Neubauquartieren.
Sündenfall bei Rondorf Nord-West?
Im Juli 2023, also fünf Monate nach dem Ratsbeschluss, fiel dem VCD beim Bebauungsplanentwurf Rondorf Nord-West hingegen die Anlage von üppig dimensionierten
Straßen zwischen den Wohnblöcken sowie die durch PKW-Stellplätze versiegelten sensiblen Blockinnenräumen negativ auf. Der VCD forderte stattdessen in seiner Stellungnahme eine Quartiersgarage an einem der Siedlungseingänge in Kombination mit einem Verzicht auf öffentliche Stellplätze im Siedlungsinnenraum. Damit hätte man den Landschaftsverbrauch und die Versiegelung maßgeblich reduzieren können, ganz im Sinne des Köln-Kataloges.
Die beratenden Planer sind schon weiter – gegen das Recht des Schnellsten
Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis der Köln-Katalog bei allen Planern „angekommen“ ist. Die Planer des „De Zwarte Hond“, des Büros, welches die Stadtverwaltung bei der Erstellung des Köln-Katalogs unterstützt, haben den erforderlichen Paradigmenwechsel jedenfalls schon vollzogen: „Dies erfordert eine andere Gestaltung des öffentlichen Raums, bei der Aufenthaltsqualität über Erreichbarkeit geht. Ein Prüfstein für eine angenehme Nachbarschaft oder einen schönen Arbeitsort ist unseres Erachtens die Frage: Ist es (noch) angenehm, sich länger als fünf Minuten vor der Tür aufzuhalten? Lieber Platz für eine Bank und ein paar Blumentöpfe vor der Tür als zwei Autos oder ein Fahrradständer voller Fahrräder. Am liebsten würde man ja die eigenen Kinder mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule gehen lassen. Heute ist das in manchen Fällen zu gefährlich, und zwar wegen zu vieler Autos – von Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren. Es ist ein Teufelskreis. Doch zum Glück vollzieht sich ein Wandel. In vielen Städten gilt nicht mehr das Recht des Schnellsten.“ Der Köln-Katalog kann heruntergeladen werden: https://www.stadtkoeln.de/mediaasset/content/pdf15/koeln_katalog_2022-09.pdf
Ansprechperson: Hans-Georg Kleinmann
info@vcd-koeln.de / mobil: 0163 – 627 4722