Nordrhein-Westfalen

Auto & Straße, Klimaschutz, Mobilitätsbildung
Landesverband NRW

VCD unterstützt Auto-Fasten-Aktionen in NRW - Beispiel 2018 Hamm

Seit mehreren Jahren unterstützen Kreisverbände und der Landesverband Nordrhein-Westfalen das "Auto-Fasten" in Gemeinden/Kommunen in NRW. Auch in Hamm findet die Aktion bereits seit vielen Jahren statt, und zwar in Anlehnung an die religiöse Fastenzeit – in diesem Jahr vom 14. Februar bis zum 31.März.

Die Auftaktveranstaltung fand auf dem zentralsten Platz in Hamm unmittelbar vor der Pauluskirche statt (Veranstalter Evangelischer Kirchenkreis und FUgE Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung). Das diesjähriges Motto lautet: "Mein ökologischer Fußabdruck". Hierbei wird appelliert, während der Fastenzeit auf das Auto zu verzichten oder zumindest dessen Benutzung einzuschränken. Die eingesparten Kilometer werden in einem Online-Kalender oder einem analogen Verzeichnis erfasst und waren online unter <link http: www.autofasten-hamm.de external-link-new-window external link in new>www.autofasten-hamm.de abrufbar, über 130 Teilnehmende gingen zu Beginn an den Start und es wurden im Verlauf noch einige mehr.

Das VCD-Bodentransparent bei der Aktion in Hamm sollte zum einen auf das Fahrrad als alternatives schadstofffreies Verkehrsmittel hinweisen, zum anderen aber auch auf die große Fläche, die ein durchschnittliches Auto im Straßenverkehr und beim Parken beansprucht und meist nur von einer Person genutzt wird - immerhin 5 Meter x 2 Meter groß. Um dies zu unterstreichen, hatten die Akteure zusätzlich zum Bodentransparent 30 "Autoflächen" in der gleichen Größe abgekreidet. 30 SchülerIinnen beteiligten sich und besetzten den jetzt ihnen gehörenden Raum. Die gelungene und von den Menschen gut angenommene Aktion wurde später dann beim "Frühlingsfest" am 8. April mit der Ehrung der Teilnehmer, für die eingesparten Autokilometer, abgeschlossen.

Mittlerweile steht auch das Endergebnis der diesjährigen Aktion fest und die Veranstalter sind recht zufrieden. Mit 165 Teilnehmern haben in diesem Jahr etwa 20 Personen mehr teilgenommen als im Vorjahr. Und so manches Mal waren es die Kinder, die ihre Familien zum Mitmachen animierten, berichtet Claudia Kasten von FUgE. Insgesamt trugen die Teilnehmer 88.395 km ein. Dies entspricht rund 12,5 Tonnen CO2, die durch die Teilnehmer in den sieben Wochen Fastenzeit eingespart wurden. 

Lagen bei den vergangenen Aktionen die eingetragenen Fastenkilometer von Bus- und Bahnnutzern und jenen, die ihre Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegten immer nahe beieinander, gab es 2018 erstmals eine Differenz von gut 4.000 Kilometern zugunsten der ÖPNV-Nutzer. Der kalte Ostwind, der phasenweise herrschte und die Grippewelle dürften hierbei eine wesentliche Rolle gespielt haben. 

Während einige Teilnehmer mehrere Hundert Kilometer an PKW-Fahrten einsparten, waren andere mit wenigen Kilometern dabei. Doch wichtiger als die Kilometerleistung ist den Organisatoren, dass sich die Teilnehmer bewusst mit ihrer eigenen Mobilität auseinandersetzen. Und die Rückmeldungen zeigen, dass dies bei vielen Teilnehmern geschah. So etwa bei Bethel regional mit seinen Wohnverbünden. Hier wurde nach der ersten Teilnahme vor zwei Jahren der Shuttleservice eingestellt. Die Bewohner bewältigen nun alle Strecken mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Rad. Auch andere Teilnehmer berichteten bei der Abschlussveranstaltung über Veränderungen ihres Verhaltens. So waren einige doch erstaunt, wie viele Kurzstrecken, die bequem zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden können im Laufe einer Woche zusammenkommen.

Zusätzlich zum aktiven Klimaschutz in Hamm, konnte auch in Ukunda (Kenia) etwas bewirkt werden. So spendete Humanitas 10 Sonnengläser aus dem Fairen Handel für das Projekt „Wir helfen in Ukunda“ von Ilonka Remmert. Dies bedeutet für 10 Familien, dass sie dank der modernen Solartechnik im Einmachglas nun auch in den Abendstunden helles Licht für Schul- oder Hausarbeiten zur Verfügung haben. Sie können so auf teure Kerzen oder das klimaschädliche Kerosin als Lichtquelle verzichten. Dank weiterer Spenden können nun nach Abschluss der Kampagne weitere Solarlichter nach Ukunda verschickt werden.

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