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Landesverband NRW
Während die Bundesregierung ein allgemeines Tempolimit weiter ablehnt, zeigt unser Nachbarland Niederlande, wie es gehen kann: Seit gestern 6 Uhr gilt dort als Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen 100 km/h (6 - 19 Uhr) bzw. 130 km/h (19 - 6 Uhr).
Direkt hinter der Grenze hat das oberste Gericht die Regierung gezwungen, wegen der Überschreitung der EU-Grenzwerte bei Stickoxiden den Verkehr zu verlangsamen.
Dabei geht es nicht um den bekannten Grenzwert von 40µg/m³ am Tag, der speziell für Innenstädte (und Verkehr) mit dem Ziel des Gesundheitsschutzes relevant ist, sondern um den landesweiten Jahresmittelwert von 30µg/m³, der von der EU für den Flächen-Schutz der Vegetation eingeführt wurde. In den Niederlanden ist das wegen der intensiven Viehzucht, aber auch wegen der großen Ballungsgebiete mit viel Verkehr und großen Bauprojekten besonders kritisch.
Auch bisher schon gab es in den Niederlanden ein Tempolimit auf Autobahnen von 130 km/h, vor 2012 von 120 km/h.
Laut aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes würde ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h in Deutschland über 6 Mio. t. CO2 im Jahr einsparen, Tempo 130 immerhin noch rund 2 Mio. t.
Geringere Geschwindigkeit bedeutet weniger Emissionen und auch weniger und vor allem weniger schwere Unfälle.
Warum also nicht auch in Deutschland?
Zudem haben die Niederlande seit 2015 auch etwas entschieden, was den Verkehrsaufwand senkt: “In den Niederlanden gibt es jetzt einen Rechtsanspruch aufs Homeoffice - gegen den lautstarken Protest der Arbeitgeber.”