Nordrhein-Westfalen

NRW, Radverkehr

Bereits in der Entstehung eine Erfolgsgeschichte, der Radschnellweg RS1 im Ruhrgebiet

Der Radschnellweg RS1 im zentralen Ruhrgebiet soll demnächst auf einer Länge von gut 100 km die Städte von Duisburg im Westen bis nach Hamm im Osten verbinden.

Der Radschnellweg erhält im Ausbauzustand eine 4 m breite per Mittelstrich unterteilten Fahrradfahrbahn und danebenliegend optisch (und nach Möglichkeit baulich) getrennten 2 m breiten Gehweg.

Der Regionalverband Ruhr RVR hat in den vergangenen Jahren eine Machbarkeitsstudie entwickeln lassen. Derzeit befindet sich der allergrößte Teil des zukünftigen RS1 in der Planungs- und Genehmigungsphase.

Ein wichtiger Abschnitt des RS1 ist aber bereits baulich fertiggestellt, mehrere Kilometer auch im endgültigen Ausbauzustand einschließlich Markierung und Beleuchtung.

 

Somit ist der RS1 zwischen den derzeitigen Endpunkten in Mülheim-Broich an der Hochschule Ruhr West (HRW) und dem Universitätsviertel in Essen an der Gladbecker Straße völlig kreuzungs- und pkw-frei befahrbar (Ausnahme 1 Kreuzung im Bereich der Berthold-Beitz-Boulevard, dort ist die letzte Brücke derzeit im Bau). Die Gesamtlänge dieses trassenmäßig fertiggestellten Abschnitts beträgt ca. 15 km.

Im Bereich des Mülheimer Hauptbahnhofs wurde eine induktive Fahrrad-Zählstelle errichtet.

Obwohl der Radweg derzeit weder nach Duisburg noch über Essen hinaus nach Osten weiter befahrbar ist werden bereits heute die prognostizierten Zahle erreicht bzw. teilweise sogar übertroffen.  Prognostiziert an der Zählstelle Mülheim waren nach seiner Endfertigstellung z. B. 2000 – 3000 Nutzer pro Tag.

An fahrradstarken Tagen (gutes Wetter, Freizeit) werden bereits heute über 6500 Radfahrende gezählt, an dem bisher benutzerstärksten Tag bis zum 12.Juni 2020 sogar 6.769.

Für Interessierte hier auch noch der Link zur Online-Auswertung aller Zählstellen der Firma „eco counter“. Zum Suchen der einzelnen Zählstellen scrollt man auf der angezeigten Weltkarte bis zu seiner Zählstelle.   

An den stark frequentierten Tagen zeigen sich jetzt erste Probleme und Konflikte, vor allem auf den gemeinsamen Fuß-/Radwegen ohne optische Trennung.

Denn nicht nur die Radfahrstreifen werden sehr gut angenommen sondern zumindest in den unmittelbaren Stadtbereichen nutzen auch Fuß- und Spaziergänger den Weg viel und gerne.

Auf dem RS1 tummeln sich dann neben den einzelnen Radfahrern auch Jogger, Skater, Familien mit Kinderwagen, kleine Kinder auf ihren Laufrädchen, eine große Anzahl Fußgänger, auch Gruppen von Radfahrern.

Man wird diese Entwicklung sehr genau beobachten müssen. Möglicherweise wird irgendwann auf den gemeinsamen Wegen ohne Trennmarkierung eine Verkehrsführung notwendig werden, um Unfälle zu vermeiden.

Insgesamt ist der heutige (fast) fertige Teil des Radschnellweg RS1 eine Erfolgsgeschichte. Viele Nutzer fiebern dem weiteren Ausbau in Richtung Westen und Osten entgegen.

Und die Beobachtungen hier lassen erwarten, dass auch die geplanten weiteren Radschnellwege in NRW ein Erfolg werden.

zurück