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Radentscheid: Bürger setzen Aufbruchsignal

Das ist ein starker Ausdruck des Bürgerwillens: Mit 26.567 Unterschriften zur Förderung des Radverkehrs setzen sich so viele Bielefelder*innen wie noch nie für ein Bürgerbegehren ein. Im Vergleich zur letzten Kommunalwahl,

wo insgesamt 130.000 Stimmen abgegeben wurden, sind dies 20,4%.  Nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) macht der Radentscheid klar, wie stark der Wunsch quer durch die Bevölkerung ist, Bielefeld wieder zur Fahrradstadt zu machen.
 
Die Ziele des Radentscheids setzen eine klare Vorgabe.  Die Bedingungen für den Radverkehr sollen jetzt rasch verbessert werden. Pro Jahr sollen z. B. mindestens 10 km in Fahrradstraßen umgewandelt und 5 km Hauptstraßen mit geschützten Radwegen ausgestattet werden. Wenigstens 5 Kreuzungen sollen verbessert und 5 Ampeln fahrradfreundlich geschaltet werden.

Nach Ansicht des VCD ist der Nachholbedarf an sicherer Infrastruktur für den Radverkehr  in Bielefeld  enorm: in den letzten Jahren wurde nicht eine wirklich größere Radfördermaßnahme verwirklicht. Der Radschnellweg OWL wurde erst abgelehnt und dann die Planung mit 5 Jahren Verspätung mit großen Hürden wieder aufgenommen. Ein Millionenzuschuss für die Radverbindung über die Artur-Ladebeck-Straße nach Brackwede wurde ungenutzt zurückgegeben; das Radverkehrskonzept Bielefeld liegt mit zwei Jahren Verspätung  zwar vor, ist aber immer noch nicht beschlossen.  Bielefeld liegt in der Fahrradfreundlichkeit hinter anderen Großstädten zurück. Deshalb ist schon jetzt in der Coronazeit ein Neustart "mit Volldampf" für deutlich mehr Radverkehr, mehr ÖPNV, E- Mobilität und sauberer Luft notwendig.

Nach dem Bürgerausschuss am 14. Mai wird in einigen Wochen der Stadtrat entscheiden, ob er die Ziele des Radentscheids übernimmt. Der VCD appelliert an alle Ratsfrauen und -herren, das Bürgerbegehren zu übernehmen und sich den Zielen anzuschließen

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