Münsterland
Aktuelles aus Münster und Münsterland
Der Regionalplan Münsterland, der für einen 5 -Jahres-Zeitraum aufgestellt wird, regelt die Bereitstellung von Flächen für Wohnen und Gewerbe. Wie sich in Zukunft die Mobilität entwickelt, wird durch diese Planungen in starkem Maße beeinflusst. Dieser Plan ist gerade in Überarbeitung, und bis zum 30.09.23 bietet sich die Gelegenheit, kritische Einwendungen vorzubringen. Und ausSicht des VCD gibt es reichlich davon.
Daher bittet er die aktive Bürgerschaft, sich argumentativ zu beteiligen, um Fehlentwicklungen insbesondere in der Verkehrs-Infrastruktur zu vermeiden.
Im folgenden Text hat der VCD aus verkehrspolitischer Sicht den Plan analysiert und konkrete Forderungen aufgelistet.
Stellungnahme des VCD zum laufenden Verfahren der Überarbeitung des Regionalplans Münsterland
Folgende Kriterien sollten aus Sicht des VCD von der regionalen Entwicklungsplanung erfüllt werden:
1) Nach bundesgesetzlicher Vorgabe ist der ländliche Raum ÖPNV-gerecht zu entwickeln. Siedlungen sind so zu planen, dass sie möglichst durch den Schienenverkehr angebunden sind. Sofern das nicht möglich ist, sollte die Siedlungsentwicklung nur entlang von (Schnell-) Busachsen erfolgen. Ein gutes ÖPNV-Angebot in der Fläche bedeutet mindestens stündliche, besser halbstündliche Fahrten.
2) Siedlungsentwicklung sollte flächensparend nahe an den Haltepunkten und Haltestellen des Regionalverkehrs konzentriert werden. Leitend ist, dass im Münsterland die Fahrgäste ihren Zugang zum ÖPNV in der Regel zu Fuß oder per Fahrrad erreichen.
3) In den ländlichen Kommunen sollte das Versorgungsangebot so gelegen sein, dass Kitas, Grundschulen, Geschäfte und Arztpraxen von Personen jeden Alters zu Fuß, mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können.
Zwei Anregungen des VCD Regionalverband Münsterland zum künftigen Regionalplan:
1. In vielen Orten sieht der Plan vor, Siedlungsgebiete zu erschließen, die abseits der Zugangspunkte von Bus und Bahn liegen. VCD-Position: Sofern neue Flächen bebaut/versiegelt werden, dann nur dort, wo eine gute ÖPNV-Erschließung sichergestellt ist.
2. Inzwischen wächst vielerorts das Bewusstsein, dass die versiegelte Fläche nicht mehr zunehmen darf. Neue Wohngebiete mit frei stehenden Einfamilienhäusern stehen diesem Ziel entgegen. VCD-Position: Bei der Entwicklung von neuen Wohngebieten sollte Wert gelegt werden auf flächensparsames Bauen (mehrgeschossiges Bauen) und flächensparsames Wohnen (Fläche je Wohnung). Damit wird Wohneigentum, wenn auch nicht das frei stehende Einfamilien-Traumhaus, selbst bei steigenden Preisen erschwinglich.
Der VCD ist Player der Zivilgesellschaft. Als an der Entwicklung partizipierende Nicht-Regierungs-Organisation tritt der VCD dafür ein, künftige Mobilität schon heute vom Grundsatz der Nachhaltigkeit her zu entwickeln. Nachhaltigkeit bedeutet, dass Ökologie, Ökonomie und soziale Belange in ein schlüssiges Verhältnis gebracht werden. Klimaschutz, Landschaftsschutz und Artenschutz sind in diesem Zusammenhang zwingend zu berücksichtigende, gleichwertige Elemente nachhaltigen Lebens.
Aus Sicht von Verkehr und Mobilität im Münsterland, der Perspektive des VCD, zeigt die aktuelle Fassung des Regionalplans deutliche Mängel, die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens behoben werden müssen:
Hieraus resultiert folgende konkrete Kritik des VCD-Regionalverbands Münsterland an den Planungen:
Aus Sicht des VCD stehen die kritisierten Elemente des Regionalplans den Zielen der nachhaltigen Verkehrswende entgegen! Wir appellieren daher an die politischen Entscheidungsträger, den Regionalplan in der vorgelegten Fassung nicht zu verabschieden, sondern den Regionalplan in Bezug auf die Verkehrs- und Siedlungspolitik so zu verändern, dass eine Klimaneutralität auch im Münsterland baldmöglichst realisiert werden kann.
Für weitere Informationen steht Ihnen der VCD als Gesprächspartner gerne zur Verfügung:
Michael Wildt (Arbeitsgruppe Stadt-Umland-Verkehr des VCD RV Münsterland)
Fon: 0251 131 503 Mail: michwildt@gmail.com
Thomas Lins (VCD-Vorsitzender Regionalverband Münsterland)
Fon: 0251 98 1619 01 mobil: 0173 8 666 570 Mail: thomas.lins@vcd-nrw.de