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Gut besuchte VCD-Jahresversammlung mit hochkarätigem Vortrag zum Buslinien-Konzept

An 06.05.23 hielt der VCD Regionalverband Münsterland seine Mitgliederversammung ab.

Dem vorgeschaltet war ein spannender Vortrag von Herrn Linnebrink (Stadtwerke Osnabrück) über die Erfahrungen mit den dortigen "Metrobussen" und um die Übertragbarkeit auf Münster.

Metrobusse waren Thema einer gut besuchten Veranstaltung des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) im DRK-Haus an der Zumsandestraße. „Wir haben das Thema gewählt, weil die in Münster noch unbekannten Metrobusse das Rückgrat eines leistungsfähigeren Busverkehrs werden sollen“, erläutert Thomas Lins als Vorsitzender des VCD im Münsterland. Da es das System Metrobus in Osnabrück bereits gibt, hatte der VCD Werner Linnenbrink, Bereichsleiter Mobilität bei den Stadtwerken Osnabrück, als Referenten gewinnen können.

„In Osnabrück gibt es fünf Metrobuslinien, die im Zehn-Minuten-Takt als sogenannte Durchmesserlinien fahren, also von einem Außenbezirk über das Stadtzentrum wieder hinaus in einen anderen Vorort“, erklärte Linnenbrink. Die Metrobusse seien dabei die Basis eines dreistufigen ÖPNV-Systems: „Metrobusse für die großen und wichtigen Verbindungen, dann folgen langsamere Buslinien als Ergänzung und im dritten Schritt die kleinteilige Quartierserschließung“, führte Linnenbrink aus, der gerade für die Quartierserschließung auf Dauer auf das autonome Fahren mit kleineren Fahrzeugen setzt: „Beim Busverkehr macht das ohnehin knappe Personal die Hälfte der Kosten aus. Fahrerlose On-Demand-Verkehre werden die Zukunft sein.“

Um den Anteil des umweltfreundlichen ÖPNV im Gesamtmix der Verkehre zu erhöhen, sind nach Aussage Linnenbrinks dringend Infrastrukturmaßnahmen nötig: „Wir brauchen mehr Busspuren und Busvorrangschaltungen in Osnabrück!“ Selbstkritisch merkte er an, dass Münster hier etwas weiter sei als Osnabrück, auch wenn es auch in Münster noch viel Luft nach oben gäbe. In einem anderen Punkt sieht Linnenbrink seine Stadt besser aufgestellt als Münster: „Wir haben uns von den Kärcher-geeigneten, wenig komfortablen Bussen verabschiedet und setzen auf eine hohe Aufenthalts- und Sitzqualität in den Bussen.“ Auf Nachfrage eines Teilnehmers nach mutwilligen Zerstörungen in den Bussen sagte Linnenbrink: „Gerade weil die Busse so hochwertig sind, haben wir keinerlei Vandalismusproblem.“

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