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Landesverband NRW
Die wichtige S-Bahn-Strecke zwischen Ratingen und Essen ist nach dem Hangrutsch im Januar 2024 gesperrt, aus formalen Gründen soll die Sperrung noch 2 Jahre bis Mitte 2026 dauern. Der VCD als Fahrgastverband will das um ein Jahr verkürzen, aber auch den Ersatzverkehr merklich verbessern.
Der VCD hält es für notwendig und begründet, den Wiederaufbau bzw. Ersatzneubau der S6 bei Hösel in der formalen Planung als „Fall unwesentlicher Bedeutung“ einzustufen, weil weder eine wesentliche Änderung der Betriebsanlagen geplant ist noch wesentliche Interessen von Anliegern und Räumen betroffen sind. Dagegen ist die Wiederinbetriebnahme von überragendem öffentlichem Interesse für Menschen und Wirtschaft der Region.
Damit kann der Verzicht auf eine förmliche Plangenehmigung nach Meinung des VCD gut begründet werden. Eine Naturkatastrophe ist für den Verzicht auf das Genehmigungsverfahren nicht Voraussetzung, auch ein Ersatzneubau ist möglich. Zum Vergleich: die Großbaustelle für den erweiterten (!) Ersatzbau der Autobahnbrücke Rahmede (A45) gilt auf Antrag der Autobahn GmbH als Fall unwesentlicher Bedeutung. Einen entsprechenden Antrag soll die Bahn für die S6 zügig stellen. (Übrigens: Das Eisenbahn-Bundesamt ist nach dessen Aussage bisher nicht in den Planungsprozess einbezogen.) Dadurch könnte die Wieder-Inbetriebnahme ein Jahr früher kommen.
Der VCD hält für die Zeit der Sperrung den Ersatzverkehr in der heutigen Form für grundsätzlich nicht ausreichend. Die Bahnbetreiber sollten verpflichtet sein, zusätzliches Umsteigen zu vermeiden und die Fahrzeiten in einem erträglichen Rahmen zu halten, also ein optimales Ersatzangebot zu schaffen. Dazu sind neben dem üblichen Ersatzverkehr entlang der Strecke zusätzlich aus den Orten im Korridor der Strecke neue oder erweiterte Direktverbindungen bis zum nächsten funktionsfähigen Bahnhof bzw. großen Knotenpunkt einzurichten, und zwar auf Kosten des Bahnbetreibers bzw. des SPNV-Aufgabenträgers („Korridor-Ersatzverkehr“).
Für eine ausführliche Darstellung der Argumente siehe das Schreiben des VCD an DB, Verkehrsministerium NRW und VRR.