Hagen - Märkischer Kreis
Die Stadt Hagen hat plötzlich das Carsharing entdeckt und sieht darin einen Baustein, um die massiven Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. „Die Etablierung von Carsharing und speziell E-Carsharing – also elektrobetriebene Autos – wäre für Hagen wünschenswert“, sagte Stadt-Pressesprecher Michael Kaub nach einem Bericht der WPWR und verwies auf den Masterplan „nachhaltige Mobilität“.
Tatsächlich gab es in Hagen schon einmal ein Carsharingangebot.
Bereits vor 25 Jahren, initiiert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und praktisch ohne städtische Unterstützung, hatte sich StatteilAuto Hagen e.V. erfolgreich etabliert, mit fast 20 Fahrzeugen und mehr als 200 Teilnehmern. Das war zwar noch nicht revolutionär, aber doch ein Vielfaches dessen, was derzeit im Angebot ist. Der Niedergang des Car Sharing begann, als die Hagener Straßenbahn, die inzwischen auch die ‚Verkehrswende‘ beschwört (siehe Kundenmagazin von September) das Unternehmen kaufte: Binnen Kurzem war es nicht mehr existent (abgewickelt? verkauft?), Fahrzeuge gibt es keine mehr.
Am 1.9.2017 ist das Car Sharing-Gesetz vollständig in Kraft getreten. Darin wird den örtlichen Straßenverkehrsbehörden die Möglichkeit eingeräumt, separate Parkflächen für Car Sharing-Fahrzeuge auszuweisen und diese von Parkgebühren zu befreien. Studien zufolge kann ein Car Sharing-Auto, je nach örtlichen Gegebenheiten und Verleihsystem zwischen drei und 20 Privatautos ersetzen, die im Durchschnitt nur eine Stunde am Tag bewegt werden. Mit einem Car Sharing Angebot könnte die Stadt Hagen also einen kleinen Beitrag zur Lösung der Parkprobleme leisten.