Nordrhein-Westfalen

Dortmund - Unna
Dortmund - Unna

Umweltverbände fordern breite Radfahrstreifen auf dem Heiligen Weg

Ruf nach regelkonformer Lösung. Dafür soll eine Autospur wegfallen. Baustelle erfordert Neumarkierung der Straße

Vor der Wahl haben sich alle demokratischen Parteien in Dortmund zur Förderung des Radverkehrs bekannt. Jetzt dringen Umwelt- und Verkehrsverbände darauf, den Worten Taten folgen zu lassen: Für den Heiligen Weg fordern sie die Einrichtung von breiten Radfahrstreifen auf dem Abschnitt zwischen Ernst-Mehlich- und Kaiserstraße; dafür soll eine der beiden Kfz-Spuren verschwinden. „Der Heilige Weg ist jetzt der Lackmustest“, sagt Lorenz Redicker vom VCD: „Wollen wir den Radverkehr wirklich fördern? Wollen wir Fahrradstadt werden? Wollen wir die Verkehrswende? Stadtpolitik und Verwaltung stehen hier vor einer ersten richtungweisenden Entscheidung!“

Der Heilige Weg ist derzeit in weiten Teilen eine Baustelle und in Fahrtrichtung Norden voll gesperrt; eine Neumarkierung nach Abschluss der Bauarbeiten am DEW-Fernwärmenetz erforderlich. „Der bisherige Zustand der Straße widerspricht allen Richtlinien“, sagt Werner Blanke vom ADFC. Der Fahrrad-Schutzstreifen sei mit 1,25 Meter zu schmal, der notwendige Sicherheitsabstand zu parkenden Autos fehle komplett. „Radfahrer*innen werden in die Zange genommen“, kritisiert Blanke. Rechts drohten sogenannte Dooring-Unfälle durch unachtsam geöffnete Autotüren, links hielten Autos den erforderlichen Abstand zu Radfahrern von 1,5 Metern beim Überholen nicht ein. „Die Nutzung des Schutz­streifens ist schlicht gefährlich“, pflichtet ihm Redicker bei.

VCD und ADFC haben gemeinsam mit dem BUND und der Fahrradgruppe Kaiserstraßenviertel bei der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost die Ummarkierung der Straße nach Abschluss der Bauarbeiten gefordert. Die Radverbände VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad haben zudem einen sehr ähnlichen Antrag gestellt. Zwei Gymnasien und zwei Kitas liegen am Heiligen Weg, schon das mache hochwertige und sichere Fahrrad-Infrastruktur notwendig, sagt Blanke. Hinzu komme erhebliche Radverkehr durch Berufspendler, deren Zahl nach Beobachtungen der Fahrradgruppe Kaiserstraßenviertel in der Corona-Zeit deutlich zugenommen habe. Auch Tempo 30 sollte unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit für die Straße eine Option sein, sagt Lorenz Redicker. Thomas Quittek vom BUND nennt schließlich den Klimaschutz als wichtigen Grund für die Neumarkierung. „Wir müssen endlich handeln, wenn wir CO2 einsparen wollen“, mahnt der BUND-Sprecher.

Die Eingabe der Verbände wird von der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost auf der Sitzung am 10.11. behandelt. Zusätzlich haben die Verbände auch einen breiteren Radstreifen auf der Kaiserstraße zwischen Wall und Heiligen Weg gefordert; dieser Abschnitt ist komplett unter der DEW-Baustelle verschwunden. Hier ist die BV Innenstadt-West zuständig.

zurück