Elektromobilität,
Mobilitätsbildung
Minden-Lübbecke Herford (copy 1)
Elektromobilität ist in aller Munde und die technisch erforderlichen Entwicklungen schreiten voran, vielleicht aus deutscher Sicht ein wenig verspätet.
Neben den ausgewiesenen 8 Modellregionen, in denen sowohl technologische Fragestellungen wie auch verkehrs- und gesellschaftpolitische Wechselwirkungen der Mobilität der Zukunft untersucht werden, fehlt es aber an einer Durchdringung dieses Themas in die Mitte der Gesellschaft.
Ein Grund dafür mag sein, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine adäquaten und bezahlbaren Autos zur Verfügung stehen. Im Bereich der elektrifizierten Zweiräder (Pedelecs & Roller) hat sich hingegen schon einiges bewegt.
Ein weiterer Grund ist vielleicht, das die Nachhaltigkeitsmahner nicht müde werden, die konsequente Bereitstellung der zum Fahren benötigten elektrischen Energie aus rein regenerativen Quellen zu fordern. Dies ist so schnell in einem massentauglichen Maßstab nicht zu leisten. Woher sollen dann also die umweltrelevanten Verbesserungen herkommen?
Die Antwort auf diese Frage: Der Bezug von zertifiziert "grünem" Strom, in Verbindung mit einem eigenen Pedelec, Elektroroller oder Elektroauto macht die ökologischen Verbesserungen sofort deutlich. Wahrscheinlich ist doch, dass doch ungeachtet der Fahrzeugkategorie zuerst an der heimischen Steckdose geladen wird!
Ein weiterer Aspekt, der in unmittelbarer Relation zum Vorhandensein praxistauglicher Fahrzeugtechnik steht, ist die kontinuierliche Fehllenkung der Erwartungshaltung an die Fahrzeuge: Fahrzeuge als serientauglich zu bezeichnen, wenn sie Reichweiten von mehr als 300 km erreichen können, führt die Diskussion weg von dem E-Antrieb in Richtung Range-Extender (Reichweitenverlängerung durch Stromerzeugung auf der Basis der Verbrennung fossiler Brennstoffe im Fahrzeug) oder auch Hybridtechnologie gelenkt (Kombination von Elektromotor und klassischem Verbrennungsmotor).
Es bleibt unbestritten, dass der/die Autofahrer/in gerechtfertigte Ansprüche an die Ausführung und Sicherheitsaspekte des Automobils haben muss. Die Frage muss jedoch erlaubt sein, ob die Reichweitendiskussion nicht an einem Punkt vorbei geht, nämlich das 60% der fahrenden Bevölkerung das Fahrzeug für Kurzstrecken bis max. 30 km benutzen. Daraus lässt sich ableiten, dass in genau diesem Moment die Konvertierung von klassischen Fahrzeugen zu reinen Elektrofahrzeugen ein durchaus probater, wenn auch hoffentlich zeitlich befristeter Lösungsansatz zur Befriedigung von Marktbedürfnissen ist. Bei einem solchen Nutzungsprofil können auch Stromtankstellen nicht wirklich ein Problem darstellen.
Ein Heer von Zweit- und Drittfahrzeugen könnte so in überschaubarer Zeit für einen erheblichen Boom im Elektrofahrzeugmarkt sorgen. Damit werden weitere Entwicklungen angestoßen. Niemand muss auf ein 3-5 jähriges Entwicklungsprogramm warten - der Start ist heute, oder eigentlich schon gestern möglich gewesen.
Was aber bedeutet all dies für unsere Region:
Hier möchten wir als VCD antreten und mit regionalem Fokus prüfen und motivieren, das Thema Elektromobilität und regenreative Energieerzeugung und -verwendung aufzunehmen.
Stellen Sie sich als Vision vor:
Und weiterhin sollten wir im Auge behalten, dass nicht alle Ansätze für die neue Elektromobilität undiskutiert realisiert werden sollten.
Eine Menge Detailfragen, die nicht aus dem Auge verloren werden sollten, denn die Auswirkungen unseres Tuns kriegt vielleicht erst die nächste Generation zu spüren.
Uwe Hofer