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Köln, den 16. Februar 2021: VCD Regionalverband Köln benennt Mindeststandards für die Einrichtung einer Umleitung für Rad- und Fußverkehr während des Sanierungs-Zeitraums.
Die Poller Wiesen sind ein herausragendes Naherholungsgebiet Kölns. Zudem ist die Alfred-Schütte-Allee eine essentielle Hauptverbindung im Radwegenetz und verbindet den rechtsrheinischen Süden mit der Innenstadt. Die Drehbrücke, die den Zugang über den Deutzer Hafen bereitstellt, ist sanierungsbedürftig, wofür sie für voraussichtlich ein Jahr gesperrt werden wird. Der Verkehr, der gewöhnlich die Brücke passiert, ist äußerst vielfältig: An schönen Tagen und Wochenenden ist es viel Ausflugsverkehr, es sind Spaziergänger*innen, Radfahrende, Jogger*innen und andere erholungssuchende Menschen. Vor allem in der Woche gibt es viele Berufspendler*innen auf dem Fahrrad und dies in stetig ansteigender Anzahl. Die Strecke am Rhein entlang ist eine der Hauptrouten des Radverkehrs in die Innenstadt, 7500 Radfahrende pro Tag wurden von der Zählstelle gemessen, das ist kölnweit der höchste Anstieg. Die Route hat überörtliche Bedeutung.
Die hier aufgezeigte enorme Vielfalt an Menschen benötigt eine ebenso vielfältige und angemessene Umleitung, die möglichst wenig Einschränkungen bedeutet.
Die Schwierigkeiten, eine solche Umleitung zu errichten, sind offenkundig. Dies zeigte sich Ende Januar, als die Brücke hochwasserbedingt gesperrt wurde. Es kamen Mengen an Menschen, die mehr oder minder ungeordnet ihren Weg durch das Areal am Hafen suchten. Dies war mit vielen Problemen verbunden, insbesondere mit gefährlichen Situationen für zu Fuß Gehende und Radfahrende, gerade auch aufgrund des auf dem Poller Kirchweg oft rücksichtslos und zu schnell fahrenden Autoverkehrs.
Dieser Praxistest hat gezeigt, dass es nicht möglich ist, den Bedürfnissen auf diese Art gerecht zu werden. Es ist für Fußgänger und Radfahrer gefährlich.
Der VCD Regionalverband Köln formuliert Ansprüche an eine Umleitung, die diesem besonderen Ort im Blick angemessen entgegentritt. Wie bereits beschrieben, liegt die höchste Anforderung darin, die Ansprüche von Freizeitverkehr und Berufspendelverkehr zu vereinen und für alle Verkehrsteilnehmer*innen eine gute Lösung zu finden. Der VCD Regionalverband Köln schlägt daher vor, die Führung von Rad- und Fußverkehr getrennt voneinander zu betrachten.
Bau einer Behelfsbrücke für Fußgänger*innen
Durch den Aufbau einer Behelfsbrücke über der Hafeneinfahrt kann die Mehrzahl der Spaziergänger aus den umliegenden Stadtteilen unkompliziert die Poller Wiesen erreichen.
Sperrung des Poller Kirchwegs für den Kraftfahrzeugverkehr
Für den Radverkehr und Menschen, die die nicht barrierefreie direkte Zuwegung über die Behelfsbrücke nicht nutzen können, muss die Route über den Poller Kirchweg ertüchtigt werden. Rad- und Fußverkehr müssen auf Grund der hohen Anzahl an Radfahrenden getrennt voneinander und mit angemessenem Abstand geführt werden. Der Autoverkehr muss deutlich verlangsamt und verringert werden. Hierzu muss der obere Teil des Poller Kirchwegs für den Autoverkehr gesperrt werden. Durch den Auszug der Ellmühle gibt es in diesem Bereich kaum noch LKW-Transporte. Durch Abpollerung der Einfahrt in den Poller Kirchweg hinter der Drehbrücke wird dieser zur Sackgasse. Die Zufahrt für den Anliegerverkehr wird von der südlichen Zufahrt aus ermöglicht.
Einrichtung einer Fahrradstraße
Der mittlere Teil des Poller Kirchwegs (zwischen Tankstelle und „Am Schnellert“) muss zur Fahrradstraße umgewidmet werden. Die ausgeschilderten Fußgängerbereiche müssen konsequent von parkenden Kraftfahrzeugen freigehalten werden.
Umgestaltung „Am Schnellert“
Auf der Straße „Am Schnellert“ muss die Geschwindigkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer effektiv gesenkt werden. Hier können Hindernisse eingebaut werden, die den Straßenraum verengen (analog zum Auenweg). Neben diesen Hindernissen sollte Platz bleiben, damit der Radverkehr fließen kann. Auch „Am Schnellert“ sollte ab der Kreuzung Poller Kirchweg als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Der untere Teil des Poller Kirchwegs wird Richtung Poll als Umleitung für den Autoverkehr ausgeschildert, um die Fahrradstraße zu entlasten.
Ausführliche Beschilderung
All diese Wege müssen frühzeitig ausgeschildert werden, damit sich die Verkehrsströme entzerren können.
Sperrungen am Wochenende
Für die Frühlings- und Sommermonate werden an den Wochenenden viele Spaziergänger*innen und Fahrradfahrende unterwegs sein. Darunter auch viele Familien mit Kinderwagen, die nicht die Brücke nutzen können. Um hier größtmögliche Sicherheit zu schaffen, sollten am Wochenende das Hafenareal und das Rheinufer autofrei gestaltet werden. „Am Schnellert“ und auch der „Poller Kirchweg“ können für den Autoverkehr gesperrt werden. So werden sichere Räume für Fußgänger und Fahrradfahrende geschaffen. Zufahrten für Anlieger (Wasserschutzpolizei, Oase) sind sicherzustellen.
Der VCD Regionalverband Köln ist überzeugt, mit diesen Maßnahmen eine zumutbare Lösung für die spezifischen Bedürfnissen der unterschiedlichen Verkehrsträger, Anwohner und Firmen gefunden zu haben und hofft auf eine entsprechende Umsetzung.
Ansprechpartner:
Michael Vehoff (AK Rad)
michael.vehoff@vcd-koeln.de