Nordrhein-Westfalen

Landesverband NRW, Bahn & Bus

Fachvortrag und Austausch des Bündnisses "Sozialverträgliche Mobilitätswende Nordrhein-Westfalen" zu Bahnsperrungen

Am 7. Mai hielt Iko Tönjes, Sprecher des VCD-Landesverband NRW, einen informativen Vortrag im Rahmen des Bündnisses "Sozialverträgliche Mobilitätswende Nordrhein-Westfalen". Er beleuchtete die aktuellen Herausforderungen bei Bahnstreckensperrungen und skizzierte mögliche Verbesserungen für die Fahrgäste (siehe auch Vortrag als Pdf).

 

Vortrag als PDF

Streckensperrungen im Bahnverkehr
haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Bevölkerung. Einige können auf private Fahrzeuge, Taxis oder das Homeoffice ausweichen, während andere auf den Ersatzverkehr angewiesen sind. Dieser ist jedoch nicht immer zuverlässig, dauert oft erheblich länger und die Informationen über Alternativen sind oft unvollständig.

Ein effizienteres Schienennetz ist entscheidend für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Der geplante Ausbau erfordert jedoch zeitweise Sperrungen. Darüber hinaus gibt es langfristige betriebliche Sperrungen durch Unwetterschäden und kurzfristige Sperrungen durch technische Ausfälle, Streckenstörungen und Personalmangel. Die Herausforderung besteht darin, die Nachteile für die Fahrgäste in dieser Situation spürbar zu reduzieren.

Die Lösungsansätze betreffen folgende Bereiche:

Fahrgastfreundliches Bauen: Müssen Vollsperrungen so lange dauern? In anderen Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden wird mehr „unter dem rollenden Rad“ ohne lange Sperrpausen gebaut.

Technik und Personal: Es müssen genügend Reserven und Flexibilität vorhanden sein, um Störungen und Ausfälle kompensieren zu können. Es gibt wirksame Strategien, um mehr Personal zu bekommen.

Ein "robustes Netz" mit mehr Gleisverbindungen und Wechselbetrieb für flexible Umleitungen sowie gut ausgebaute Ausweichstrecken schaffen Alternativen bei Sperrungen und Baumaßnahmen.

Organisation: Eine intensive Abstimmung zwischen Betreibern, Infrastruktur und Kommunen sowie ein integrierter Informations- und Datenaustausch reduzieren Probleme.

Ersatzbusse müssen verlässlich im dichten Takt fahren, auch als ergänzender Schnellverkehr auf längeren Strecken, und barrierefrei nutzbar sein. Anschlüsse sind möglichst zu gewährleisten.

Information: Eine weiter verbesserte Fahrplanauskunft und allgemeine Baustellen- und Ausfallinformationen bieten den Fahrgästen mehr Orientierung, so dass sie Ersatzverkehre und Ausweichrouten optimal nutzen können.

In der anschließenden Diskussion berichteten Akteure aus verschiedenen Verbänden über ihre Erfahrungen und machten weitere Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Es wurde deutlich, dass Lösungen für dieses Problem gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten erfordern.


Das Bündnis „Sozialverträgliche Mobilitätswende Nordrhein-Westfalen“ ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen, welcher sich nach dem Vorbild des auf Bundesebene existierenden Bündnis „Sozialverträgliche Mobilitätswende“ gegründet hat, um die Mobilitätswende in NRW voranzubringen.

Folgende Akteure sind Teil des Bündnisses: ADFC NRW, BUND NRW, DGB NRW, Der Paritätische NRW, Institut für Kirche und Gesellschaft NRW, Landesjugendring NRW, NABU NRW, NAJU NRW, RADKOMM, SoVD NRW, VCD NRW, VDK NRW, VDV NRW, Zukunftsnetz Mobilität NRW. Zudem unterstützt der KlimaDiskurs.NRW die Initiative mit seiner Expertise.

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