Endlich handeln!

Seit dem Bau des Stadtteils Neubrück im Zeitraum von 1965 bis 1970 ist seine Anbindung an das Stadtbahnnetz vorgesehen und wird hierfür eine Trasse freigehalten. Leider war bisher der politische Wille für eine Umsetzung dieses Vorhabens nicht ausgeprägt genug. Rund 13.500 Bewohner dieses Stadtteils und des weiteren Einzugsbereichs warten seither auf eine qualitativ hochwertige Anbindung an den städtischen ÖPNV. Die dort verkehrenden Buslinien 157 und 179 stellen eine Grundversorgung her, können aber hinsichtlich Kapazität, Qualität und einer Linienführung, die viele Fahrgäste zum Umsteigen in Ostheim oder Merheim nötigt, eine leistungsfähige Stadtbahnanbindung nicht ersetzen.

Ende 2015 hat die Stadt Köln das Bauvorhaben zum ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW 2017 angemeldet. Der aktuelle Dritte Nahverkehrsplan der Stadt Köln von 2017 sieht diese Strecke vor, ebenso wie seine beiden Vorgänger und zahlreiche weitere Konzepte und Absichtsbekundungen für den Ausbau des Stadtbahnnetzes in Köln. Passiert ist seitdem nicht viel.

Für die Verbesserung des Stadtbahnangebots im Bereich Ostheim/Neubrück fordert der VCD eine schrittweise Umsetzung. Um das Stadtbahnangebot im Bereich Ostheim auch vor der Fertigstellung der Stadtbahnstrecke nach Neubrück zu verbessern, sollten zunächst die bestehenden Verstärkerfahrten der Linie 9 vom Bahnhof Köln Messe/Deutz nach Ostheim während der Hauptverkehrszeit verlängert werden. In Verbindung mit den bestehenden Fahrten der Linie 9 ergibt sich ein angenäherter Fünf-Minuten-Takt im Abschnitt Innenstadt – Kalk – Ostheim mit einer deutlich erhöhten Kapazität. Diese Angebotsausweitung sollte erfolgen, sobald zusätzliche Stadtbahnfahrzeuge für den Niederflurbereich zur Verfügung stehen. Auch für die spätere Inbetriebnahme einer neuen Stadtbahnlinie auf der Gesamtstrecke Universität – Ostheim – Neubrück in der Fahrplanlage der bisherigen Verstärkerfahrten der Linie 9 mit einer Bedienung während der gesamten Betriebszeit sind zusätzliche Stadtbahnfahrzeuge erforderlich.

Leider lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass die Anliegen der Bewohner Neubrücks keinen besonders hohen Stellenwert in der Kommunalpolitik haben. Auch angesichts der Ergebnisse der letzten Kommunalwahl sollten alle demokratischen Parteien motiviert sein, sich für die Belange dieses Stadtteils einzusetzen. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse und die Umsetzung der Anforderungen, die sich aus Klima- und Mobilitätswende ergeben, erfordern einen kurzen Zeitplan für die Realisierung einer Stadtbahnanbindung Neubrücks.

Autor: RS-Redaktion