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Der VCD nimmt Stellung zu den aktuellen Planungen.
Am 6. März lud der Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Rodenkirchen die Bürgerinnen und Bürger zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu den aktuellen Planungen der Parkstadt Süd ein. Dabei konnten sich die Besucher*innen umfassend über die aktuellen Planungen informieren. Die anwesenden Vertreter des Verkehrsclub Deutschland (VCD) richteten ihr Augenmerk vor allem auf die Mobilität und die Aufenthaltsqualität in dem geplanten neuen Quartier.
Die Stadtverwaltung entwickelt das Quartier und lobt es als „autoarmes Quartier mit 2 Mobility Hubs für insgesamt 1.450 PKW-Stellplätze, Sharing Angebote und attraktive Fahrradabstellmöglichkeiten sowie einer engen Verknüpfung mit dem bestehenden ÖPNV-Netz“.
Grundsätzlich begrüßt der VCD diese Planungsziele, kann jedoch bei den vorgelegten Plänen einige frag- und auch kritikwürdige Punkte erkennen.
Stadtbahn durchs Quartier mit abruptem Ende
Die Planungen zeigen eine Stadtbahn, die mittig durch das neue Quartier verläuft, dann jedoch abrupt endet, und zwar mehre hundert Meter von der bestehenden Haltestelle „Schönhauser Straße“ an der Bonner Straße entfernt. Das ist für den VCD das Gegenteil von der ausgelobten „engen Verknüpfung mit dem bestehenden ÖPNV-Netz“. Aus Sicht der Planer lassen die zu engen Kurvenradien keine Verknüpfung mit der neuen Stadtbahnhaltestelle „Bonner Straße / Schönhauser Straße“ zu. Der VCD favorisiert stattdessen eine Trasse entlang des südlichen Quartiersrandes über den Bischofsweg, welche zur Zeit von der Stadtverwaltung noch geprüft wird. Diese Trasse hätte den Vorteil, dass sie Verknüpfungspunkte mit den bestehenden Stadtbahnen hätte, bis hin zur Stadtbahnlinie am Rheinufer, und – auch wenn das noch Zukunftsmusik ist – sogar über eine noch zu errichtende Brücke über den Rhein hinweg. Diese Vorteile wiegen den Nachteil auf, dass der Weg zur Stadtbahn für die Bewohner*innen im Norden des Quartiers circa 100 Meter länger ist.
Mobility Hubs zukunftsresilienter als Tiefgaragen
Wir begrüßen die geplanten Mobility Hubs. Wir lehnen jedoch die geplanten Tiefgaragen ab, da wir davon ausgehen, dass sich die Mobilität in den nächsten zwei Jahrzehnten stark verändern wird und somit das Risiko besteht, dass die Tiefgaragen nicht mehr ausgelastet sein werden. Dieses Risiko ist bei den geplanten Quartiersgaragen wesentlich geringer, da diese auch baulich auf eine geänderte Nachfrage reagieren und sogar wieder vollständig zurück gebaut werden können.
Bei den geplanten Straßenquerschnitten der Ringstraße und der Sechtemer Straße schlagen wir eine Reduktion der Autospuren vor, z. B. durch eine Widmung zur Einbahnstraße oder zur verkehrsberuhigten Zone. Sehr positiv finden wir, dass keine PKW-Stellplätze mehr im Straßenraum vorgesehen sind.
Radpendlerroute südlich des Bahndamms zwingend erforderlich
Eine Radpendlerroute südlich der Eisenbahntrasse halten wir für zwingend erforderlich. Davon profitiert die ganze Stadt. Optimal wäre eine Radwegeführung, welche die Nutzung der Südbrücke komfortabel ermöglicht. Auch ein Durchstich zum Bonner Wall ist sehr sinnvoll und unterstützt nicht zuletzt den Austausch mit den nördlich des Bahndamms gelegenen Quartieren. Bei allen geplanten Gebäuden der Parkstadt Süd sollte ein Teil des Kellergeschosses als Fahrradtiefgarage geplant werden, so dass die Bewohnenden eine sichere und komfortable Abstellmöglichkeit für ihre Fahrräder nutzen können.
S-Bahn-Ausbau mit ausreichenden Möglichkeiten für die Zukunft
Bei dem geplanten S-Bahn-Ausbau rät der VCD zu einer Erweiterung, die perspektivisch mehr als einer S-Bahn-Linie die Querung des Rheins gestattet. Wir werden unsere Einwendungen fristgerecht bei der Stadtverwaltung einreichen und uns für deren Berücksichtigung bei den weiteren Planungen einsetzen.
Ansprechperson:
Hans-Georg Kleinmann
info@vcd-koeln.de
Mobil: 0163 – 627 4722