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Parkende Autos befeuern städtische Hitzeinseln – VCD fordert Maßnahmen gegen Überhitzung

Am Mittwoch, den 2. Juli, wurden gegen 7 Uhr morgens in der Keupstraße in Köln-Mülheim mit 25,7 Grad die höchsten Temperaturen einer Straße im ganzen Bundesgebiet gemessen.

Zu diesen hohen Temperaturen tragen auch parkende Autos bei: Tagsüber nimmt das Autoblech reichlich Sonnenhitze auf, speichert sie und gibt sie an die Umgebung ab, sobald es drumherum wieder kälter wird, also vor allem in der Nacht. Die Umgebungstemperatur steigt, und zwar ausgerechnet dann, wenn Abkühlung wichtig wäre.

Das belegt auch eine Studie, an der Forscher der Universidad de Colima beteiligt waren. Die Studie untersuchte die diversen Auswirkungen von parkenden Autos auf die Temperatur in städtischen Umgebungen. Die Ergebnisse zeigen, dass geparkte Autos nicht nur Wärme speichern und nachts wieder abgeben, sondern darüber hinaus auch die natürliche Luftzirkulation in engen Straßen behindern. Die Wärme staut sich in den Straßenschluchten und kann zu einem spürbaren Temperaturanstieg führen.

Hohe Dichte an parkenden Autos in engen Straßen

Für den VCD sind die Ergebnisse für ganz Köln und nicht nur für die Keupstraße relevant, da die Domstadt eine hohe Dichte an parkenden Autos aufweist, oft in engen Straßenschluchten. Die nächtliche Abkühlung ist erschwert – mit möglichen Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Bewohnerschaft.

Versiegelte Flächen verhindern Kühlung

Neben dieser Hitzespeicherung durch Blech haben die Autos noch weitere Nachteile in Bezug auf das Klima: Sie beanspruchen kostenbaren Platz für Straßen und Parkplätze. Diese versiegelten Flächen speichern Wärme und verhindern die natürliche Kühlung durch Verdunstung.

Und sie nehmen Platz ein, der für Bäume, Grünflächen oder Wasserflächen genutzt werden könnte – alles Elemente, die zur Kühlung beitragen.

Der VCD benennt auch Lösungsansätze:

  • Rückbau versiegelter Flächen zugunsten von Begrünung
  • Einrichtung verkehrsberuhigter oder autofreier Zonen
  • Förderung nachhaltiger Mobilität wie Carsharing, zu Fuß, per Fahrrad oder mit Bus oder Bahn, wie z.B. in Stuttgart, wo es spezielle Ticketangebote gibt, die darauf abzielen, die Nutzung von Autos zu reduzieren
  • temporäre Fahrverbote für bestimmte Fahrzeugtypen wie im Großraum Paris, wo bei großer Hitze nur Fahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß fahren dürfen und die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten um 20 Kilometer pro Stunde gesenkt werden

Der VCD ruft dazu auf, an einer klimagerechten Mobilitätswende zu arbeiten. Weniger Autos bedeuten nicht nur mehr Platz – sondern auch kühlere und lebenswertere Städte.

Ansprechperson:

Hans-Georg Kleinmann (Mitglied im VCD-Vorstand)
info@vcd-koeln.de
mobil: 0163 627 4722

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