Nordrhein-Westfalen

Hagen - Märkischer Kreis
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A46/B7n: Neues und Aktionsreihe zum Straßenbauprojekt

Ein Verkehrsforscher findet heraus, dass ein Weiterbau der Fernstraße zwischen Hemer und Arnsberg kaum Fahrtzeiten verkürzt.

Die Gruppeninitiative GigA46 lädt zu Veranstaltungen im Rahmen der Kunstaktion "Unser Wald - mein Lebensraum" ein.

Die Petition (openpetition) gegen den A46-Weiterbau läuft noch bis zum Ende des Sommers.

 

Professor Johannes Weyer, Verkehrsforscher an der Technischen Universität Dortmund, kommt  in einer eigenen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich durch den Weiterbau der A 46 / B7n keineswegs die Fahrtzeiten im erhofften und behaupteten Maße verkürzen:

Professor Weyer zu Fahrtzeiten nach Bau der A46/B7n – Manuskript

Pressemitteilung auf GigA46-Info

Derweil hat die GigA46 eine Veranstaltungsreihe mit Kunstaktionen in Form einer Wanderausstellung unter dem Thema “Unser Wald - mein Lebensraum" ins Leben gerufen, die durch den ganzen Sommer 2021 hindurch läuft:

Pressemitteilung zur Wanderausstellung auf GigA46-Info

Terminübersicht zur Wanderausstellung auf Facebook

Die im März 21 gestartete Petition auf openpetiton.de gegen das Straßenbauprojekt läuft ebenfalls noch bis zum Ende des Sommers:

Openpetition: Gemeinsam und überall - Für eine Region ohne Autobahn A46

Ein gut gemachtes und witziges Video des aus dem WDR (Lokalzeit Südwestfalen) bekannten Bauern (Puppe) “Klemens Schulte-Vierkötter” zum Thema gibt es nun auch:

Video mit Bauer Klemens-Schulte-Vierkötter (Puppe) und Berufskollegen zur A 46

 

Immer wieder bringen die Befürworter der A46/B7n auch das Argument der Entlastung von Mensch, Natur und Klima ins Spiel. Sie halten die Verlagerung von Autoverkehr aus den Ortsdurchfahrten und das flüssigere Fahren auf einer breiten Fernstraße für eine Maßnahme des Umwelt- und Klimaschutzes.

Auf den allerersten Blick erscheint das auch richtig. Dennoch kann ein Mehr an Landschaftszerschneidung, Bodenversiegelung und weiterer Verteilung des – durch neue Straßen noch geförderten – Autoverkehrs doch unterm Strich niemals der Umwelt dienen! Erstens bleiben die vorhandenen Straßen, z. B. der Bräukerweg in Menden oder die Mendener Str. in Hemer, höchstwahrscheinlich überwiegend in gleicher Größe bestehen und werden jedenfalls sicher nicht (vollständig) verkehrsberuhigt, sondern werden als wichtige inner- und nachbarörtliche Straßen weiter einiges an Verkehr haben und bringen.

Außerdem würde die neue Straße zusätzlichen Verkehr durch unsere Region führen, der bislang weiter westlich und nördlich (Westhofener u. Kamener Kreuz, A 44/Kreuz Werl usw.) fließt.
Viele meinen, Autoverkehr müsse nur verlagert werden weg aus den Städten und auf neue großzügige Straßen hinein in die (sogenannte) freie Landschaft. Doch auch hier löst sich dieser Verkehr ja nicht “in Wohlgefallen” auf, er ist nicht aus der (Um-)Welt, sondern belastet sogar noch zusätzlich weitere bisher halbwegs verschonte naturnahe Landschafts-, Landwirtschafts- und Erholungsgebiete.

Die zusätzliche Bebauung durch das Großbauwerk Autobahn + mehrspurige Bundesstraße mitsamt aller  Nebenanlagen schafft eine weitere Versiegelung von Boden, was zu mehr Wärmeentwicklung und schlechterem Wasserhaushalt, u. a. zu noch mehr Hochwassergefahr, führt.

Also kurz gesagt: diese neue Straße macht vielleicht in einigen Bereichen den Autoverkehr schneller und stauärmer – was aber auch nicht auf Dauer absolut sicher ist – aber eine Maßnahme des Natur- und Umweltschutzes kann sie in der Summe nie werden ..

Weitere VCD-Artikel zum Thema:

A46/B7n: neue Petition gegen den Bau und 2 Jahre Dialogforum

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