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VCD fordert Überarbeitung der Pläne für die Kampstraße

Die Pläne für den Umbau der Kampstraße sind über 20 Jahre alt und berücksichtigen den Radverkehr nur unzureichend. Konflikte mit dem Fußverkehr sind programmiert. Der VCD fordert deshalb eine Überarbeitung der Pläne.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert eine aktualisierte Planung für den Umbau der Kampstraße. „Die über 20 Jahre alten Pläne entsprechen längst nicht mehr der veränderten Wirklichkeit“, sagt der VCD-Kreisverbandsvorsitzende Lorenz Redicker, etwa mit Blick auf das Apartmenthaus auf der Fläche des früheren Karstadt-Technik-Hauses. Auch widersprächen die Pläne der angestrebten Verkehrswende. Besonders der Radverkehr würde in den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt, bemängelt der VCD. Wenn Dortmund wirklich das „Kopenhagen Westfalens“ werden wolle, müsse hier deutlich nachgelegt werden.

Als neuralgischen Punkt hat der VCD insbesondere den geplanten Teich im Bereich der Kreuzung von Kampstraße und Hansastraße ausgemacht. Die beiden Straßen seien sowohl für Fußgänger*innen wie für Radfahrer*innen zentrale Verkehrsachsen in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Richtung; aber ausgerechnet im Kreuzungspunkt soll dort ein allzu großes Hindernis realisiert werden. „Optisch mag das hübsch anzusehen sein, verkehrlich aber ist das Unsinn“, bemängelt Redicker. Konflikte zwischen Fußgänger*innen und Radfahrer*innen würden so geradezu erzwungen. Der geplante Teich sollte zumindest in seinen Ausmaßen deutlich verkleinert werden.

Der VCD plädiert weiterhin dafür, dem Radverkehr auf möglichst dem gesamten Straßenzug eine geeignete Fahrbahn zuzugestehen. „Es geht uns dabei nicht um eine Schnellverkehrsstrecke für Radfahrer*innen durch die City“ stellt Redicker klar. Auch müsse nicht unbedingt ein eigenständiger Radweg her; dem VCD schwebt eher so etwas wie eine „weiche Markierung“ auf der Kampstraße vor: Das könnte etwa ein optisch abgegrenzter Weg für den Radverkehr sein. Das wäre rein rechtlich betrachtet noch immer eine Mischverkehrsfläche mit Vorrang für den Fußverkehr, aber es gäbe doch den klaren Hinweis, wo Radfahrer*innen fahren sollen, und daran dürften sich auch Fußgänger*innen orientieren. Wichtig sei zudem, dass dieser Weg von Straßenmöblierung freigehalten und möglichst geradlinig geführt werde; zudem müsse die Kampstraße für Radfahrer*innen ganzjährig befahrbar werden. Wenn Radfahrer*innen dagegen – wie bislang geplant – die neue Kampstraße zwar befahren dürften, es aber keinerlei Hinweise gebe, wo sie fahren sollten, führe das zu Unsicherheit sowohl bei Radfahrenden wie bei zu Fuß Gehenden – und am Ende auch hier wieder zu hausgemachten Konflikten.

Aus Sicht des VCD ist es deshalb erforderlich, die Planungen so zu überarbeiten, dass die Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr soweit wie möglich minimiert werden. Der Verband erinnert daran, dass dem Radverkehr einst in den 90er Jahren jeweils zwei Ost-West- und Nord-Süd-Querungen durch die City zugesagt waren. Eine der beiden Ost-West-Strecken (Viktoria-/Brauhaus-/Silberstr.) sei durch die Thier-Galerie schon seit Jahren nicht mehr passierbar, die zweite drohe dem Radverkehr mit dem Umbau der Kampstraße auch noch verloren zu gehen.

 

Bei Rückfragen: Lorenz Redicker, 0179 515 9834

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