Bonn - Rhein-Sieg - Ahr
Bonn - Rhein-Sieg - Ahr
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) nimmt die Jahresbilanz der Stadtwerke Bonn zum Anlass, einige grundsätzliche Vorschläge zu unterbreiten.
"Der unverändert große Fachkräftemangel, der alle Verkehrsunternehmen betrifft, kann u.E. nur durch eine konzertierte Imagekampagne in Angriff genommen werden, bei der wir die SWB gerne unterstützen. So haben wir auf der Website des VCD bereits Werbung für die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) gemacht, bei deren Bussen der Slogan "Bus sucht Fahrer*in" in der Zielanzeige aufleuchtet," so der VCD-Vorsitzende Rainer Bohnet.
Die Verspätungen der Busse, insbesondere bei langlaufenden Linien, könnte durch Verkürzung des Laufwegs abgemildert werden. Bohnet: "Die Buslinien 608 und 609 haben einen Laufweg vom Brüser Berg im Westen bis Gielgen im Osten. Das sind per Luftlinie rund 20 km. Wenn diese Linien am Hauptbahnhof gebrochen würden, würde sich das auf die Stabilität wahrscheinlich positiv auswirken, auch wenn dafür ein neuer Zentraler Busbahnhof (ZOB) vonnöten wäre."
Der VCD wünscht sich auch eine Beschleunigung für den Ausbau der digitalen Infomationssysteme der SWB, insbesondere für die Anzeigen an den Haltestellen. "Das ist kein Schnickschnack, sondern ein äußerst wichtiges Informationsmedium für alle Fahrgäste," stellt Bohnet fest.
Die Ausfälle und Verspätungen der Straßen- und Stadtbahnen machen dem VCD Sorgen. Bohnet: "Wir warten inständig auf die neuen Straßenbahnen, die die Linien 61 und 62 sicher stabiler machen. Und hinsichtlich des 5-Minuten-Taktes auf der Linie 66 ist seitens der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis noch einiges umzusetzen, wie z.B. Ampelvorrangschaltungen und die Beseitigung einiger Engpässe, insbesondere auf der Sankt Augustiner Straße in Beuel."
Ein technisches Problem bei Bussen, die die Bonner Bergstrecken befahren, spricht der VCD ebenfalls an. "Wenn Gelenkbusse an einer Haltestelle im Steigungsabschnitt halten, z.B. am Tanzberg in Heidebergen, sind die hinteren Türen oftmals gestört. Das führt zu völlig überflüssigen Verspätungen. Es wäre sinnvoll, wenn die SWB diesen Mangel bei den Fahrzeugherstellern reklamieren würden," so Bohnets Einschätzung.
Die Stadtbahnlinien 16 und 18 können nur gemeinsam von den SWB, den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) und der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) zuverlässiger gemacht werden, stellt der VCD fest. Bohnet:" Ein entscheidendes Element dafür ist der zweigleisige Ausbau der Vorgebirgsbahn. Und das zeigt deutlich, dass bei den Stadtbahnen in erster Linie infrastrukturelle Engpässe für die Verspätungen verantwortlich sind."