Nordrhein-Westfalen

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Bonn - Rhein-Sieg - Ahr

„Die Mobilitätswende können wir nur gemeinsam angehen“ - VCD und CDU Bonn/Rhein-Sieg im konstruktiven Austausch

Ein Jahr nach der Wahl der schwarz-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen kamen Vertreter des Verkehrsclubs Deutschland Bonn – Rhein/Sieg – Ahr (VCD) mit den beiden CDU-Landtagsabgeordneten Guido Déus (Bonn) und Oliver Krauß (Rhein-Sieg-Kreis) zu einem rund zweistündigen Gedankenaustausch zusammen.

Die Initiative dazu hatte der VCD ergriffen, der in der Region mit rund 1.400 Vereinsmitgliedern als ein starker Interessenvertreter aller Verkehrsteilnehmer gilt. Von Seiten des VCD nahmen an dem Gespräch neben dem Bonner Vorsitzenden Rainer Bohnet die beiden Vorstandsmitglieder aus dem Rhein-Sieg-Kreis, Rolf Tüschen und Ewald Baum, teil.

Erst im vergangenen Jahr hatte eine repräsentative Forsa-Umfrage des Bonner General-Anzeigers und von Radio Bonn/Rhein-Sieg bestätigt, dass der Verkehr als das größte Problem in der Region angesehen wird.

„Die Verkehrsprobleme lassen sich allerdings nur gemeinsam lösen“, fordern Déus und Krauß unisono eine noch viel engere Zusammenarbeit zwischen der Bundesstadt Bonn und dem umliegenden Rhein-Sieg-Kreis. So bestehe schon seit Jahren ein politischer Konsens, das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr sowie das Radverkehrsnetz auszubauen. Daher sei es das völlig falsche Signal, dass die Mehrheit im Bonner Stadtrat den Austritt aus dem Verein „Radregion Rheinland e. V.“ beschlossen habe, kritisieren die beiden Landespolitiker. Der „Radregion Rheinland e. V. ist der Zusammenschluss von Kreisen und kreisfreien Städten in der Region Köln/Bonn mit dem gemeinsamen Ziel, das Radfahren attraktiver zu gestalten. „Wir brauchen mehr Zusammenarbeit und nicht weniger“, so der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Oliver Krauß.

Dies gelte insbesondere für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Hierzu erläuterte der VCD-Vorsitzende Rainer Bohnet den dringenden Ausbaubedarf auf der linken Rheinstrecke der Deutschen Bahn mit der Einrichtung einer S-Bahn-Verbindung. Einigkeit bestand unter den Gesprächsteilnehmern, dass alle geplanten Vorhaben im Verkehrsbereich bestmöglich kommuniziert werden müssen. „Gerade die überstürzten Änderungen in Bonn zeigen auf, wie wichtig es ist, die Menschen einzubinden anstatt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Es kommt auf reale Verbesserungen im ÖPNV-Netz an, um ein Umsteigen attraktiv zu machen“, machte der Bonner CDU-Ratsfraktionschef Guido Déus MdL deutlich. Gemeinsam mit Oliver Krauß ermunterte er den VCD, zum Ausbau der Bahnstrecken eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Dabei sollen auch die Vorteile der vor allem vom VCD angeregten Reaktivierung des Güterbahnhofs Bonn-Bendenfeld im Bonner Norden dargelegt werden, um die linke Rheinstrecke zu entlasten.

Weiterhin bestand Einigkeit, die Planungen für die rechtsrheinische Rheinuferbahn von Bonn über Niederkassel nach Köln einschließlich einer neuen Rheinquerung zu unterstützen. Für die Planungen gelte vor allem der Fachabteilung der Kreisverwaltung ein großes Lob.

Ebenfalls erörtert wurde die Problematik der Schienenanbindung an den Flughafen Köln/Bonn durch die S-Bahn-Linie 13. VCD und CDU wollen sich über ihre Möglichkeiten dafür einsetzen, eine vorzeitigere Realisierung des erforderlichen Brückenbauwerks in Troisdorf zu erreichen.

Die weitreichende Problematik der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wurde gleichfalls im Konsens besprochen. Nicht nur die Fahrgeldverluste durch die Corona-Pandemie, sondern auch die steigenden Energiepreise stellen die Branche neben dem Fachkräftemangel vor enorme Herausforderungen. Das Deutschland-Ticket zum Einführungspreis von 49,- € zwinge Bund und Land dazu, die ÖPNV-Finanzierung entsprechend anzupassen, ohne letztlich die Kommunen zu sehr zu belasten.

Bei der fachlichen Einschätzung von Autobahnbauten wie der „Rheinspange“ oder dem Bonner „Tausendfüßler“ tauschten sich die Gesprächspartner kontrovers und fair aus. Déus und Krauß treten weiterhin für eine sachgerechte Prüfung ein, inwieweit anstelle einer Standspur entlang des „Tausendfüßlers“ ein Radschnellweg gebaut werden kann. Ebenso geprüft werden sollen die Ideen des VCD, den innerstädtischen Straßenraum unter Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer neu aufzuteilen. „Bei einer positiven Bewertung der Vorschläge müssen diese frühzeitiger in die Planungen gehen und kommuniziert werden“, machte Déus deutlich.

Alle Gesprächsteilnehmer lobten die konstruktive Gesprächsatmosphäre mit dem letztlich gemeinsamen Ziel, die Mobilitätswende voranzutreiben, ohne Menschen zurückzulassen.
Die Beteiligten wollen auch künftig zu den Verkehrsthemen fair und lösungsorientiert im Austausch bleiben.
 

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