Nordrhein-Westfalen

Bochum-Gelsenkirchen-Herne
Bochum-Gelsenkirchen-Herne

Vorfahrt für die Erzbahntrasse!

Radwende und VCD sprechen sich für eine Bevorrechtigung der Erzbahntrasse in Bochum im Bereich Kabeisemannsweg als Fahrradstraße aus.

 

Die Radwende und der VCD Bochum begrüßen den Beschluss, „zu prüfen, ob und inwiefern eine Änderung der Bevorrechtigung für die [Erzbahn-]Trasse (für die zu Fuß gehenden und die Radfahrenden) eingerichtet werden kann.“
Nachdem die Ratsfraktionen von SPD, Grüne, CDU und FDP die Verwaltung gemeinsam schon am 1.12.2021 hiermit beauftragt hatten, bittet das Tiefbauamt nun den Mobilitätsausschuss, diesen Beschluss zurückzunehmen. Als Grund wird benannt, dass die sichere Vorfahrt für die zu-Fuß-Gehenden nur durch einen Zebrastreifen sicherzustellen sei. Dieser müsse aber beleuchtet sein, was 640 Meter Freileitungen und Kosten von mehr als 76.000 € nach sich ziehen würde.

VCD Bochum und Radwende sind verwundert, dass die Verwaltung bei dem gering befahrenen Kabeisemannsweg einen Zebrastreifen für notwendig hält. Nach den „Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001)“ sind Zebrastreifen erst ab einer Frequenz von mehr als 200 Fahrzeugen pro Stunde notwendig. So viele Querungen der Erzbahntrasse gibt es nicht annähernd an dieser Stelle, zu keiner Stunde des Tages. Bedauerlich finden Radwende und VCD Bochum auch, dass die Verwaltung und die Stadtwerke für die Beleuchtung nur einen festen Stromanschluss geprüft haben. Die solare Lösung der Beleuchtung des Zebrastreifens wurde nicht beachtet, obwohl viele Städte hier gute Erfahrungen gemacht haben (z.B. https://www.geo-technik.de/Solarleuchten---100037.html). Als andere kostengünstige Lösung schlagen VCD Bochum und Radwende vor, die Erzbahntrasse im Bereich des Kabeisemannswegs als bevorrechtigte Fahrradstraße mit dem Hinweis „Fußgänger
frei“ auszuschildern. Querende Fahrzeuge müssten dann die Vorfahrt von Radfahrenden und nach §1 StVO auch die von Fußgänger:innen achten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf Fahrradstraßen 30 Stundenkilometer. Durch Rotmarkierung des Bereichs der Kreuzung – evtl. auch mit Solarleuchte mit Akku und Bewegungsmelder - könnte bei deutlich geringeren Kosten eine sichere Bevorrechtigung von Fuß- und Radverkehr erreicht werden.

Radwende und VCD Bochum hoffen, dass der am Mittwoch, 6. September, tagende Mobilitätsausschuss seinen Beschluss zur Vorfahrt der Erzbahntrasse aufrecht erhält. Er sollte die Verwaltung beauftragen, eine der beiden kostengünstigeren Alternativen umzusetzen.

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