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Uni-Linie U79 verbessern

Verkehrsclub für Verdichtung des Takts zur Uni - Offener Brief vom 20.10.2010

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt die Forderung nach einem 10-Minuten-Takt auf der U79 zur Universität, d.h. die Weiterführung zumindest aller bisher an der Kaiserslauterner Straße endenden Fahrten bis Uni Ost.

 Es gibt grundsätzlich zwei Strategien, um ein neues Angebot einzuführen: 1. wir machen ein schlechtes Angebot und hoffen, dass es nicht von zu vielen angenommen wird, oder 2. wir machen ein gutes Angebot und hoffen, das Marktpotential auszuschöpfen. Beide Strategien kommen sicher nicht zum selben Endergebnis.

CDU, FDP und Stadtverwaltung verfolgen offensichtlich die erste Strategie und arbeiten damit gegen den Nahverkehr und seine Fahrgäste und damit auch gegen eine verträgliche Verkehrspolitik, d.h. gegen Luftreinhaltung, Klimaschutz, Parkraumentlastung.

Ein Abwarten und eine Beobachtung der Probleme reichen nicht: Viele Fahrgäste werden die Bahn zur Zeit nicht nutzen, weil der 20-Minuten-Takt insbesondere für viele Umsteiger am Hbf ungünstig liegt, weil Studierende das große Gedränge vermeiden wollen, und ein Teil der potentiellen Nutzer kennt das neue Angebot möglicherweise noch gar nicht. Insofern wird man jetzt die tatsächliche Nutzung eines 10-Minuten-Takts sicher nicht erkennen können, das muss man testen.

 Herr Hartnigk, der Vorsitzende des Rheinbahn-Aufsichtsrats, meint "Wir wollen nicht mit Steuergeldern leere Blechwaggons durch die Gegend fahren lassen". Dass die U79 leer fährt, ist bei mehr als 20.000 Studierenden und Beschäftigten der Universität nicht anzunehmen. Aber dass Bahnen leer herumstehen, scheint ihn weniger zu stören. Die Züge, die nicht bis zur Uni fahren, stehen zur Zeit 30 Minuten an der Kaiserslauterner Straße, können also vermutlich ohne wesentlichen zusätzlichen Fahrzeug- und Personalaufwand durchfahren (je 6 Minuten hin und zurück).

 Es bleibt die Frage, warum CDU und FDP, Stadtverwaltung und Aufsichtsratsvorsitzender eigentlich so hartnäckig gegen den öffentlichen Nahverkehr agieren und eine Erfolgsstory verhindern wollen.

Der VCD hat sein Fahrgastforum gestartet, um die Interessen der Fahrgäste gegen diese Blockadepolitik zu bündeln. Die Notwendigkeit einer solchen Interessenvertretung zeigt sich immer deutlicher.

 Die Umsetzung einer Taktverbesserung auf der U79 muss kurzfristig bis Anfang nächster Woche erfolgen, wenn es nicht nach den Schulferien zwischen Hbf. und den großen Schulen an der Siegburger Straße zum ganz großen Chaos kommen soll.

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