Nordrhein-Westfalen

Bahn & Bus
Bochum-Gelsenkirchen-Herne

Kritik an Preiserhöhung für Bus und Bahn / Bochum soll "Premium-Preisniveau" bekommen / VCD: Nur bei "Premium-Angebot"

Auf einen bislang kaum beachteten Aspekt bei den für Anfang 2015 beschlossenen Preiserhöhungen bei Bus und Bahn im Verkehrsverbund Rhin-Ruhr macht der VCD Bochum aufmerksam. Neben den üblichen deutlichen Preiserhöhungen wurde Ende Juni auch beschlossen, in fünf Städten für die vor Ort gültigen Monatskarten (Preisstufe A) ein nochmals höheres Preisniveau A3 einzuführen - darunter auch in Bochum. Duisburg und Gelsenkirchen wurden dagegen wieder rausgenommen.

Dabei ist der VCD, der sich für mehr Fahrgäste in Bus und Bahn einsetzt, angesichts des Defizits im VRR von rund 500 Mio EUR nicht grundsätzlich gegen Preiserhöhungen. "Dies sollte aber mit Verbesserungen für die Kunden einher gehen", so VCD-Sprecher Jürgen Eichel, als nicht stimmberechtigter Gast auch Mitglied im Tarif- und Marketingausschuss im VRR. So könnte die geplante Preiserhöhung bei der Monatskarte TIcket 2000 mit einer Ausweitung des Geltungsbereichs auf den gesamten Verbund (inklusive Niederrhein) verbunden werden. Bislang muss man dafür ein Zusatzticket lösen. Das wird nun immerhin geprüft.

Nicht überzeugt ist der VCD von der geplanten Streichung der Mitnahmemöglichkeit bei der Monatskarte Ticket 1000, schon gar nicht, wo auch hier trotzdem eine Preiserhöhung vorgesehen ist. 

Ein nochmals erhöhtes Preisniveau bei Monatskarten ist für Städte mit einem besonders guten Bus und Bahn-Angebot anvisiert. Bereits heute gibt es hier eine Differenzierung zwischen A1 und A2. Jetzt soll mit A3 nochmals erhöhte Preise hinzukommen, und zwar in Düsseldorf, Dortmund, Essen, Wuppertal und Bochum. Beschrieben wird das als "Premium-Ticket." "Ein Premium-Ticket kann es aber nur da geben, wo es auch ein Premium-Angebot gibt", meint der VCD. Da sei -  wenn überhaupt - in Düsseldorf und Dortmund der Fall, aber sicher nicht in den anderen genannten Städten. Wenn es in Bochum nun doch A3 gebe, sollten die zusätzlichen Einnahmen wenigstens in die Verbesserung des Angebotes fließen.

Insgesamt gehe die von der Politik verordnete Erhöhung des Kostendeckungsgrades in den letzten Jahren immer mehr auf Kosten der Fahrgäste, was sich bereits in rückläufigen Abo-Zahlen bemerkbar mache - eine Entwicklung, die nach Ansicht des VCD in die falsche Richtung läuft.

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