Nordrhein-Westfalen

Bahn & Bus, Pressemitteilung
Landesverband NRW

Elektronisches Fahrgeldmanagement in Bus und Bahn: VCD fordert Wahlfreiheit für Fahrgäste und Beibehaltung der Zeitkarten im VRR

Die freie Wahl für Fahrgäste, ob sie an einem System mit datenmäßiger Registrierung jeder Fahrt und Abrechnung im Nachhinein teilnehmen wollen, fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) NRW. Demgegenüber will der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) auch Kunden mit Monatskarten zukünftig zur Teilnahme am neuen System, für das derzeit eine Machbarkeitsstudie erarbeitet wird, verpflichten.

Die freie Wahl für Fahrgäste, ob sie an einem System mit datenmäßiger Registrierung jeder Fahrt  und  Abrechnung  im  Nachhinein  teilnehmen  wollen,  fordert  der  Verkehrsclub Deutschland (VCD) NRW. Demgegenüber will der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) auch Kunden mit Monatskarten zukünftig zur Teilnahme am neuen System, für das derzeit eine Machbarkeitsstudie erarbeitet wird, verpflichten. Technische Probleme beim Auschecken, zu viel abgebuchtes Geld, kaum Transparenz über die Kosten einer Fahrt, komplizierte Regelungen für Gruppenfahrten, abgesperrte Bahnhöfe -  die  Liste  der  Kritikpunkte,  die  Arriën  Kruyt  und Tim  Boric  vom  niederländischen Fahrgastverband  ROVER  bei  einer  Veranstaltung  der  Fahrgastverbände  Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Pro Bahn NRW am Samstag in Düsseldorf mitgebracht hatten, war lang. Dabei sieht auch ROVER durchaus Vorteile für die Fahrgäste in dem System, das in unserem Nachbarland inzwischen flächendeckend verbreitet ist und als Vorbild für eine Einführung im VRR 2019 dienen soll. Insbesondere Gelegenheitskunden müssten sich nicht mehr um Tarife oder Stadtgrenzen innerhalb des VRR-Gebietes kümmern, mit dem Ein - und Auschecken würde nur die jeweilige Fahrt bezahlt. 

Der VRR will dazu auch einen neuen Tarif auf Kilometer-Basis einführen und alle heutigen Monatskarten wie Ticket 2000, Ticket 1000, Bärenticket, Young Ticket oder Schokoticket abschaffen. "Das halten wir nicht für sinnvoll", erklärt VCD-Landessprecher Jürgen Eichel. Viele Kunden wollten auch zukünftig eine Monatskarte für ihre Stadt oder ihre Region kaufen, in der sie frei fahren könnten, so der VCD NRW. "Vielfahrer würden zudem mit dem  Ein-  und  Auschecken  unnötig  belastet  -  zum  Beispiel  mit  zusätzlich  abgebuchten Beträgen, wenn das Auschecken nicht funktioniert", so Eichel. 

Allein die Vorgabe, sich bei jedem Umsteigen aus- und wieder neu einchecken zu müssen, hält der VCD für umständlich und fehleranfällig. Genau das zeigt auch das Beispiel der Niederlande. Dort läuft derzeit eine Untersuchung, bei der geklärt werden soll, inwieweit Fahrgäste  durch  falsche  Abbuchungen  zu  Unrecht  zusätzlich  belastet  werden.  Erste Schätzungen belaufen sich auf rund 30 Mio. EUR jährlich. Vor diesem Hintergrund fordert der VCD NRW Wahlfreiheit für die Fahrgäste im VRR. "Nachdenken über neue ergänzende Tarifangebote auch elektronisch: ja, Zwangsverpflichtung von Fahrgästen zum check in - check out und datenmäßigen Registrierung jeder Fahrt: nein." Der VCD NRW warnt auch vor unabsehbaren Kosten bei der Umstellung: So hat das System in den Niederlanden über 1 Mrd. EUR gekostet - mit deutlichen Kostensteigerungen im Verlauf des Projektes

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:

Jürgen Eichel, Sprecher VCD NRW, Tel.: 0162 18 59 202

Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Landesverband NRW
Fon Geschäftsstelle +49 211 164646-0 
<link>presse@vcd-nrw.de
<link http: www.vcd-nrw.de>www.vcd-nrw.de

Download der Pressemitteilung als PDF

zurück