Nordrhein-Westfalen

Verkehrspolitik, Verband, Klimaschutz

"Der Verkehrssektor muss vom Sorgenkind des Klimaschutzes zum Hoffnungsträger der Gesellschaft werden."

Plädoyer für eine Kohlenstoffdioxid-Bepreisung fossiler Kraftstoffe: Auf der VCD Bundesdelegiertenkonferenz am 12. November 2018 in Hofgeismar hat Umweltstaatssekretär (und 1986 Mitglied des VCD Gründungsvorstands) Jochen Flasbarth in seinem Grußwort für eine radikale Neuausrichtung der Verkehrspolitik in Deutschland geworben. Dafür müsse die Verkehrspolitik sich aber den großen Herausforderungen stellen, die sich aus dem Klimaschutz und der Digitalisierung ergeben.

"Seit 1990 sind die Treibhausgasemissionen in allen anderen Bereichen zusammen um etwa 28 Prozent gesunken. Allein der Verkehr hat nichts geliefert, sondern hat den Ausstoß an CO2 sogar noch erhöht. Diese Verweigerungshaltung muss aufhören!" mahnte Flasbarth - der Verkehr müsse endlich Kurs in Richtung Klimaschutz nehmen. Neben einem mutigen Ausbau der Elektromobilität für den MIV, müssten verstärkt die Potentiale des Öffentlichen Verkehrs sowie des Radverkehrs genutzt werden.
"Eine Neuausrichtung des Verkehrs in den Städten kann zum entscheidenden Taktgeber für lebenswerte Städte werden: Radverkehr, Bahnen und Busse werden das Rückgrat des städtischen Verkehrs, ruhender und fließender Autoverkehr dagegen wird eine untergeordnete Rolle spielen. Das schafft Gestaltungsspielraum für integrierte Stadtquartiere."

Für eine neue zukunftsfähige und umweltverträgliche Mobilität bedürfe es auch einer breiten gesellschaftlichen Veränderungskultur und nicht nur neuer technischer Lösungen.
Der Politik komme die Aufgabe zu, die Rahmenbedingungen vernünftig zu setzen: Sowohl bei Infrastruktur-Entscheidungen, aber auch durch richtige Anreize. Dazu gehöre auch eine Reform der Steuern, Umlagen und Abgaben. "Es ist ein Fehler, dass Strom, der immer erneuerbarer wird und den wir immer mehr im Verkehr einsetzen wollen, in hohem Maße mit staatlichen Abgaben belegt ist, während fossile Kraftstoffe für eine Verkehrswende zu günstig sind." Das löse einen Subventions- und Fördermitteldruck aus, der auch finanzpolitisch unsinnig sei. <link https: www.bmu.de pressemitteilung jochen-flasbarth-beim-vcd-verkehr-muss-vom-sorgenkind-zum-hoffnungstraeger-der-gesellschaft-werden external-link-new-window external link in new>(Zum Bericht auf der Website des BMU)

Bundesdelegiertenversammlung: Kerstin Haarmann zur neuen VCD-Bundesvorsitzenden gewählt

Der ökologische Verkehrsclub VCD hat zudem in Hofgeismar Kerstin Haarmann zur neuen VCD-Bundesvorsitzenden gewählt. Haarmann war von 2009 bis 2011 Bundesgeschäftsführerin des VCD und in den letzten zwei Jahren Schatzmeisterin im Bundesvorstand. Sie übernimmt den auf zwei Jahre gewählten Vorsitz in Ehrenamtsfunktion von Wasilis von Rauch, der nicht mehr kandidierte. Neu gewählt in den VCD-Bundesvorstand wurden zudem Katja Diehl aus Hamburg, Stefan Bajohr aus Düsseldorf und Jürgen Walter aus Dortmund. Im Amt bestätigt wurden Ingrid Ahrens, Thomas Mager und Matthias Kurzeck.

"Tausend Dank"

Die 84 Delegierten und der Vorstand des VCD bedankten sich bei Wasilis von Rauch, der in den letzten zwei Jahren die Neuausrichtung des VCD hin zu einem aktionsorientierten Umweltverband wesentlich vorangebracht hat.

Zum BDV-Bericht auf der Website des Bundesverbandes.

 

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