Nordrhein-Westfalen

Pressemitteilung, Bahn & Bus
Landesverband NRW

Wir brauchen mehr und bessere Bahnen! Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum Nahverkehrsplan des VRR

Am 18.6.2009 steht im Verwaltungsrat des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) der Nahverkehrsplan für den regionalen Schienenverkehr zur Abstimmung. Der Entwurf des Plans enthält zwei Zenarien, für die eine politische Entscheidung und die Finanzierung eingefordert wird: ein Szenario 2015 mit kurzfristigen Maßnahmen zur Behebung der größten Angebotsdefizite und ein Szenario 2030 für einen nachhaltigen Ausbau des Bahnverkehrs.

Wer in eine Bahn steigt, erzeugt gegenüber einer Autofahrt im Stadtverkehr nur rund ein Fünftel an klimaschädlichem CO2", so VCD-Landessprecher Jürgen Eichel. Das zentrale Projekt im VRR ist der Ausbau des Rhein-Ruhr-Express („RRX“) Hamm - Dortmund –Düsseldorf – Köln. Er wird nicht mehr als isolierte Linie, sondern als Achse und Teil des regionalen Schnellbahnnetzes  geplant  und  kann  deswegen  die  Bahnqualität  wirksam  erhöhen.  Zu  einem zukunftsgerechten Bahnverkehr gehört aber auch, nicht auf dieses Großprojekt zu warten, sondern die Bahn schnell und flächendeckend zu verbessern, d.h.:

  • einige  wichtige  Bahnstrecken  zügig  wieder  in  Betrieb  zu  nehmen,  v.a.:  Ratinger  Weststrecke (Duisburg – Ratingen – Düsseldorf), Hertener Bahn (Bottrop – Herten – Recklinghausen);
  • alle  Bahnhöfe  und  S-Bahn-Haltepunkte  gründlich  zu sanieren  und  besser  mit  dem  örtlichen Nahverkehr zu verknüpfen sowie die Einrichtung zusätzlicher Haltepunkte zu prüfen;
  • Kapazitätsengpässe zu beseitigen und Kapazitäten für den politisch gewollten Mehrverkehr bereitzustellen, z.B. für die Pendler nach Düsseldorf, von denen bis zu 50.000 pro Tag auf die Bahn umgelenkt werden sollen;
  • die Qualität des Bahnverkehrs, d.h. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, insbesondere bei der DB AG, merklich zu erhöhen und die Anschlüsse zu optimieren und zu sichern;
  • den Bahnbetrieb durch technische Modernisierung, flexible Betriebsführung und die Vergabe von mehr Leistungen an Dritte kostengünstiger zu gestalten;
  • auf Relationen ohne Schienenverbindung hochwertige Schnellbusverkehre zu organisieren.

Der VCD NRW erinnert daran, dass die Regionalisierungsmittel des Bundes in erster Linie für die Bezahlung   des   Eisenbahn-Nahverkehrs   gedacht   sind.   Sie   sollen   nicht   die   Förderung   des gesamten  öffentlichen  Verkehrs  tragen  und  das  Land NRW  aus  der  finanziellen  Verantwortung entlassen,  wie  es  heute  der  Fall  ist.  Deswegen  sollten  die  notwendigen  zusätzlichen  Bahn-Leistungen aus den Bundesmitteln und nicht durch die Kommunen bezahlt werden. Die Entscheidungen im VRR sollten im übrigen vor Ort stärker öffentlich diskutiert werden. "Häufig wird  der  Eindruck  erweckt,  VRR-Beschlüsse  würden  vom  Himmel  fallen.  Tatsächlich  sind  es  die Vertreter aus den Kommunen und Kreisen, die über die Fahrpreise und Bahnqualität in der Region entscheiden,  und  sie  sollten  dafür  die  Verantwortung  gegenüber  den  Bürgerinnen  und  Bürgern übernehmen – z.B. bei der anstehenden Kommunalwahl", so der VCD.

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