Pressemitteilung,
Radverkehr
Bochum-Gelsenkirchen-Herne
"Das Fahrrad übernimmt die Macht" titelte die "Welt am Sonntag" am 6. April und verwies auf fahrradfreundliche Großprojekte in Europas Metropolen. Damit kann Bochum jedenfalls nicht gemeint sein, denn hier sind die Bedingungen längst noch nicht so, dass Radfahren attraktiv gemacht wird.
Stattdessen wendet sich der Geschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Helmut Diegel, in der April-Ausgabe der Verbandszeitschrift "Wirtschaft im Revier" dagegen, dass eine Politik mit dem Ziel der Erhöhung des Radfahranteils in Bochum verfolgt wird und Hauptverkehrsstraßen mit Radwegen "garniert" würden.
Tatsächlich war Radverkehr das erste Thema, mit dem der neue VCD-Kreisverband Bochum im Dez. 1988 an die Öffentlichkeit trat: Er stellte ein Konzept für die Umgestaltung der Dorstener Straße vor - mit mehr Platz für die Straßenbahn und den Radverkehr. 25 Jahre später ist die Dorstener Straße - jedoch anders - umgestaltet, aus Sicht des VCD sind etwa an den Ampelschaltungen für die Straßenbahn 306 Verbesserungen notwendig. 1991 legte der VCD ein Konzept für eine lebenswerte Innenstadt vor, das autofreie Bereiche von Rathausplatz bis Bongard-/Massenbergstraße und Viktoriastraße bis Hans-Böckler-Straße vorsah. Mit dem Bongard-Boulevard sind Ansätze umgesetzt. Mit monatlichen Fahrraddemonstrationen machte ein Bündnis inklusive VCD ab 1998 auf die Dringlichkeit aufmerksam, an den in Bochum miserablen Zuständen in diesem Bereich etwas zu ändern. Inzwischen haben SPD und Grüne im Rat beschlossen, dass Bochum fahrrad- und fußgängerfreundlich werden soll, einzelne Verbesserungen sind aus Sicht des VCD erkennbar, vieles blieb aber Stückwerk, wichtige Maßnahmen fehlen.
Nach langen Diskussionen, Anträgen und Anfragen u.a. des Agenda 21-Arbeitskreises Verkehr und des Beirates Bochum Agenda 21 bewirbt sich Bochum um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fussgänger- und fahrradfreundliche Städte und Kreise NRW (AGFS). Der VCD KV begrüßt dies, sieht das aber auch als Verpflichtung, eine entsprechende Politik zugunsten des Radverkehrs auch umzusetzen.
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